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BMW schiebt Doppelschichten
Das eigene BMW Team ab 2006 wirft bereits erste Schatten voraus, noch aber gilt die Konzentration dem WilliamsF1 Team
(Motorsport-Total.com/sid) - Mit der Übernahme des Schweizer Sauber-Teams hat sich der Münchner Automobilhersteller BMW bis zum Jahresende zahlreiche Doppelschichten auferlegt. Denn neben dem schrittweisen Aufbau des eigenen Rennstalls für 2006 müssen die Münchner vor dem Großen Preis von Großbritannien in Silverstone auch ihren Noch-Partner WilliamsF1 wieder auf Trab bringen.

© xpb.cc
BMW Motorsport Direktor Mario Theissen: "Mit Sauber reden wir nur über 2006"
"In dieser Saison zählt nur unser Team", sagt BMW Motorsport Direktor Mario Theissen und meint damit noch das BMW WilliamsF1 Team: "Mit Sauber reden wir nur über 2006." Pikant war zuletzt in Magny-Cours allerdings, dass die Schweizer Sauber-Männer deutlich vor Nick Heidfeld und Mark Webber lagen, die von einer komplett überarbeiteten, aber völlig unausgereiften Version ihres Williams FW27 eher gebremst als schneller gemacht wurden.#w1#
Selbst wenn BMW noch eine klare Trennlinie zwischen WilliamsF1 und Sauber zieht, durch den nach der Mehrheitsübernahme durch die Münchner eingeleiteten Erweiterungsprozess für den Sauber-Standort Hinwil könnten auch die Schweizer schon in diesem Jahr profitieren. So soll der hochmoderne Windkanal schon in Kürze in drei statt bislang in einer Schicht betrieben werden.
In dieser frühen Phase der Verschmelzung von BMW und Sauber geht es für Theissen zunächst um den Aufbau neuer gemeinsamer Strukturen. "Danach machen wir uns Gedanken über Prozesse und dann erst über die Personen." Die künftigen Mitarbeiter will er wie in den vergangenen Jahren zunächst intern im BMW Konzern suchen.
An Spekulationen über den Posten des Teamchefs - im Gespräch ist beispielsweise eine Rückkehr von Gerhard Berger - will sich Theissen nicht beteiligen. Als Fahrer favorisiert der BMW Mann weiterhin Nick Heidfeld. Auf den Mönchengladbacher hat allerdings WilliamsF1 eine Option für 2006 - aber nur als Einsatzpilot. Neben dem Australier Mark Webber, der einen Vertrag bis Ende 2006 hat, will Frank Williams im zweiten Anlauf allerdings auch den Briten Jenson Button zurückholen, Heidfeld wäre dann überflüssig.
Was die Triebwerke betrifft, hat Theissen bereits klargestellt, dass WilliamsF1 die gleichen Motoren erhalten würde wie das eigene BMW Team. Die Produktion zweier verschiedener Motoren mache keinen Sinn, meinte der BMW Mann. Angst davor, mit dem eigenen Team im nächsten Jahr vielleicht noch hinter einem Kundenteam WilliamsF1 herzufahren, hat Theissen nicht: "Dann wäre ja auch noch ein BMW Motor vorne."
Der Einsatz eines komplett eigenen Teams sei auf jeden Fall "komplexer" als lediglich Motorenpartner zu sein. "Wir müssen zwei Teams nicht nur zusammenführen, sondern auch verstärken. Das geht nicht von heute auf morgen", weiß Theissen: "Wir werden nicht aus dem Stand Erfolg haben, das kann ein paar Jahre dauern. Aber wird haben den nötigen Atem und das Stehvermögen."

