• 22.08.2008 13:43

  • von Fabian Hust

BMW Sauber hat im Titelkampf noch nicht aufgegeben

Auch wenn McLaren-Mercedes und Ferrari derzeit stärker wirken, möchte das BMW Sauber F1 Team versuchen, die Konkurrenz noch abzufangen

(Motorsport-Total.com) - Eine der wichtigsten Fragen, die sich die Teams derzeit selbst stellen, ist jene nach der Verteilung der Ressourcen bei der Entwicklung. Man darf die Entwicklung des aktuellen Autos nicht zu sehr vernachlässigen, muss jedoch gleichzeitig ausreichend am Auto für die kommende Saison arbeiten, um im kommenden Jahr konkurrenzfähig zu sein.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor)

Mario Theissen gibt die Order aus: Titelkampf nicht abhaken!

Für BMW Motorsport Direktor Mario Theissen steht fest, dass es sich das Team nicht leisten kann, sich auf das kommende Jahr zu konzentrieren, vielmehr gibt man im Kampf um den WM-Titel gegen Ferrari und McLaren-Mercedes nicht auf, obwohl oder gerade weil man in den vergangenen paar Rennen nicht die Leistung zeigen konnte, die man von sich selbst erwartet. So hat Kubica in der Gesamtwertung mittlerweile 13 Punkte Rückstand, das Team 21.#w1#

So konnte Robert Kubica, der zeitweise die WM-Wertung anführte, in den vergangenen vier Rennen gerade einmal sieben Zähler einfahren, das Team rutschte auf den dritten Rang in der Konstrukteurswertung zurück: "Wir wollen die Beiden vor uns noch schnappen", erklärte der Deutsche gegenüber 'autosport.com'. In Ungarn habe man sich "im Nirgendwo" befunden, weil man bei der Wahl des Reifendrucks daneben lag.

Robert Kubica bestätigte dieses Problem und ist nach wie vor "ziemlich enttäuscht", denn er habe die Möglichkeit gehabt, auf das Podium zu fahren: "Solch ein Problem sollte in der Formel 1 generell nicht vorkommen. Wir waren um Welten vom Betriebs-Fenster entfernt. Aber wir werden versuchen, uns zu verbessern, und ich hoffe, dass das nicht noch einmal vorkommen wird."

Theissen stuft das Problem als nicht so außergewöhnlich ein, wie dies sein Fahrer macht: "Das ist ziemlich normal. Die Reifen reagieren auf den Druck sehr sensibel. Es könnte sein, dass Robert diese Entwicklungen kommuniziert, wohingegen dies andere Fahrer nicht tun. Aber alle haben mit denselben Problemen zu kämpfen."

Die Reifen haben als einzige Verbindung zwischen Auto und Straße natürlich einen großen Einfluss auf die gefahrenen Zeiten, reagieren auf die Luft- und Reifen-Temperatur, die Bedingungen der Strecke und auf das Setup des Autos: "Das ist eine schwierige Angelegenheit, wir haben gelernt, dass wir uns viel Zeit nehmen müssen, um das richtig hinzubekommen."

Auch Nick Heidfeld, der immer wieder mit massiven Reifen-Problemen zu kämpfen hat - vor allem im Qualifying - ist aufgefallen, dass selbst ein Team wie Ferrari zuletzt große Schwankungen zu verzeichnen hat: "Budapest war nicht unser stärkstes Rennen, aber zwei Wochen vorher fuhr ich in Hockenheim die schnellste Runde, als unser Auto nicht großartig anders war. Man kann also nicht sagen, dass unser Auto langsam ist."