• 21.08.2008 17:25

  • von Pete Fink

Hill über Hamilton, Räikkönen, Massa und Kubica

Damon Hill hat in Lewis Hamilton seinen persönlichen Titelfavoriten gefunden - Kritik an den Ferrari-Piloten und eine hohe Meinung von Robert Kubica

(Motorsport-Total.com) - Es ist nicht sehr verwunderlich, wenn Ex-Formel-1-Weltmeister seinen persönlichen Favoriten in seinem britischen Landsmann Lewis Hamilton sieht. Im Gegensatz zu Kimi Räikkönen und Felipe Massa sieht Hill den McLaren-Mercedes-Youngster im Vorteil, während er Robert Kubica im WM-Vierkampf nicht auf seiner Titelrechnung hat.

Titel-Bild zur News: Damon Hill

Damon Hill wünscht sich Landsmann Lewis Hamilton als neuen Weltmeister

"Ich würde es gerne sehen, wenn Lewis den Titel gewinnen könnte", äußerte der bisher letzte britische Formel-1-Weltmeister seinen Wunsch gegenüber der 'Sun'. "Wir kommen aus verschiedenen Generationen und wahrscheinlich denkt er, dass ich ein alter Knacker bin."#w1#

Daher wollte sich der 47-Jährige auch nicht dazu äußern, welche Tipps er Hamilton auf dem Weg zum Titel mitgeben würde. "Je mehr Ratschläge du bekommst, desto mehr verwirrst es dich." Hamilton sei bereits ein Superstar und "Lewis soll das tun, was für ihn richtig erscheint."

Vor allem die Stärke der McLaren-Mannschaft sei dabei ein großer Pluspunkt für Hamilton: "Die Dinge, die 2007 geschehen sind, hätten die meisten Teams umgeworfen, aber nicht sie und genau darum geht es. Du musst stark bleiben, auch wenn alles gegen dich steht. Das haben sie getan und das zeigt, wie robust diese Organisation ist."

Sanfte Kritik an den Ferrari-Piloten

Robert Kubica, Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen

Robert Kubica, Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen - Damon Hill hält von allen viel Zoom

Dagegen ließ der Brite kein gutes Haar an Weltmeister Kimi Räikkönen: "Er hat eine Unmenge von natürlichem Talent, aber manchmal sieht es so aus, als würde er sich nicht zu 100 Prozent einbringen. Wenn ich ein Teambesitzer wäre und für meinen Piloten jede Menge Geld ausgeben würde, dann würde ich gerne sicher sein, dass der Junge auch 100 Prozent von dem gibt, was er kann."

Aber genau dieses habe auch etwas Gutes: "Fahrer sind keine Roboter, sondern Menschen und es liegt an ihnen, jede Situation so anzugehen, wie sie es für richtig halten." Auch bei Teamkollege Massa machte Hill Schwächen aus: "Er ist digital, entweder an oder aus", analysierte der Brite. "Aber wenn er an ist, dann ist er verdammt gut."

Von Robert Kubica hat Hill hingegen eine hohe Meinung: "Es gibt eine Menge Piloten, die in die Formel 1 kommen und man weiß, dass sie gut sind, aber eine Zutat geht dann doch ab", erklärte er gegenüber der 'AP'. "Er hat meiner Meinung nach dieses gewisse Etwas. Ich wäre sehr überrascht, wenn er nicht auf der Einkaufsliste der Top-Teams stehen würde."

Besondere Beziehung zu Williams

Frank Williams und Nico Rosberg

Für das Team von Frank Williams hat Damon Hill viele Sympathien Zoom

Aus der Sicht des Formel-1-Weltmeisters von 1996 ist also das BMW Sauber Team gefordert: "Irgendwann kommt der Punkt, an dem ein Fahrer in der Formel 1 Rennen gewinnen will und verlangt, dazu auch das notwendige Equipment zu bekommen. BMW verfolgt eine ambitionierte Strategie, aber im Moment befinden sie sich noch nicht an der vordersten Formel-1-Front."

Übrigens: Würde der 47-Jährige heute noch einmal die Chance bekommen, für ein Formel-1-Team zu fahren, wäre seine Wahl klar: "Ferrari. Sie haben diese Mystik, die die anderen Teams nicht haben." In seiner aktiven Zeit habe er jedoch, so Hill weiter, diesen Wunsch nicht gehegt. "Damals waren sie schlecht und ich wollte das beste Auto fahren."

Dieses war bekanntlich der Williams und für die Mannen aus Grove hat Hill nach wie vor eine Schwäche. "Es ist sehr schwer für immer an der Spitze zu stehen", was ohne Herstellerunterstützung nahezu unmöglich ist. "Das ist ein Fakt der modernen Formel 1. Nur ein großer Hersteller kann es sich leisten, auf diesem Level das notwendige Geld hinein zu pumpen."