• 13.10.2008 12:06

BMW Sauber F1 Team: Asia-Wochen gehen weiter

Das BMW Sauber F1 Team möchte beim kommenden Grand Prix in Shanghai die WM-Chancen von Robert Kubica wahren

(Motorsport-Total.com) - Die Asien-Reise der Formel 1 geht weiter: Bereits am kommenden Sonntag, dem 19. Oktober, wird der vorletzte von 18 WM-Läufen in Shanghai ausgetragen. Bereits zum fünften Mal gastiert die Königsklasse in der chinesischen Metropole. Die Rennstrecke wurde in den sumpfigen Gebieten des Jangtse-Deltas umweit der 15-Millionen-Metropole gebaut. Für das BMW Sauber F1 Team geht es bei dem kommenden Auftritt um viel. Mit einer guten Leistung will man Robert Kubica auch für das Finale in Brasilien die WM-Chancen erhalten.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld möchte in Shanghai wieder in die Punkte fahren

"Shanghai ist eine interessante Strecke mit einer sehr langen Geraden, auf der man gut überholen kann", beschrieb der Pole, der in Fuji auf Rang zwei gefahren war. "Der Kurs bietet einen Mix verschiedenster Kurven, es gibt einige langsame Stellen, aber auch mehrere schnelle Passagen. Besonders anspruchsvoll ist die erste Kurve, in der man sehr lange auf der Bremse ist und die dann gleich in eine Linkskurve übergeht. Bisher hat mir diese Strecke kein Glück gebracht. Ich hoffe, dass sich das nun ändert und ich wichtige Punkte im Hinblick auf die WM-Gesamtwertung einfahren kann."#w1#

Heidfeld beendet in Shanghai seine Asien-Reise

Für Nick Heidfeld sollen in China endlich wieder Punkte her, nachdem der Mönchengladbacher in Fuji nach verpatzter Qualifikation nicht über Rang neun hinausgekommen war. "Die Strecke gefällt mir insgesamt recht gut. Die ersten drei Kurven gehören zu den besten im ganzen Rennkalender. Man kommt mit hohem Tempo an, und zu Beginn geht die erste Kurve auch noch voll, aber dann wird sie immer enger. Man muss bis in den zweiten Gang runterschalten. Da ordentlich hinauszukommen, wird in diesem Jahr ohne Traktionskontrolle noch ein bisschen schwieriger."

"Immer wieder beeindruckend sind die gigantischen Ausmaße von Fahrerlager und Tribünen, das ist unvergleichlich", beschrieb Heidfeld. "Im vergangenen Jahr hatte ich Pech mit dem Zeitpunkt des Wechsels auf einen frischen Satz Regenreifen. Platz zwei wäre drin gewesen, Platz sieben ist es mit einem Zusatzstopp geworden." Im finalen Kampf um die WM-Krone könnte der Mönchengladbacher zu einem wichtigen Helfer seines Teamkollegen Kubica werden.


Fotos: BMW Sauber F1 Team, Großer Preis von Japan


Für Heidfeld geht mit der Reise nach China ein wahrer Asien-Trip zu Ende: "Shanghai wird für mich nach Singapur, Seoul, Gwang-ju und Tokio die fünfte asiatische Großstadt in Folge, und jede ist anders. Shanghai ist sicher die am stärksten expandierende Metropole davon und zweifellos die mit den schlimmsten Verkehrsbedingungen. Jedes Jahr erwarten uns in Shanghai neue Wolkenkratzer im Stadtbild, dafür verschwinden allerdings auch Jahr um Jahr einige ältere Wohnviertel aus der Innenstadt."

Für die Teams bietet der Endspurt in der Formel 1 eine ganz besondere Herausforderung. Nach Fuji geht es innerhalb von nur einer Woche gleich zum nächsten Grand Prix in Asien. "Insgesamt gibt es damit in dieser Saison bereits fünf Rennen auf diesem Kontinent. Zählt man den Großen Preis der Türkei hinzu, sind es sogar sechs in Asien, also ein Drittel", zählte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen zusammen. "Im kommenden Jahr folgt darüber hinaus die Formel-1-Premiere in Abu Dhabi. Daran lässt sich ablesen, dass die Königsklasse inzwischen ein großes Standbein in Asien errichtet hat."

China als wichtiger Markt für die Automobilindustrie

Theissen fügte an, warum der Schritt nach China für die Hersteller so wichtig ist: "Shanghai entwickelt sich als Wirtschaftsmetropole explosionsartig. China ist ein Zukunftsmarkt mit bedeutendem Wachstumspotenzial. Das Rennen in Shanghai ist daher aus Sicht von BMW und unseren Partnern ein besonders wichtiges. BMW verfügt in China seit 2004 auch über eine eigene Produktionsstätte, in der BMW 3er und BMW 5er Modelle hergestellt werden."

Robert Kubica

Robert Kubica hat mit zwölf Punkten Rückstand noch Chancen auf den Titel Zoom

Aus technischer Sicht gilt Shanghai als große Herausforderung im Formel-1-Kalender: "Die Strecke in Shanghai zeichnet sich durch ein sehr spezielles Layout aus", erklärte Willy Rampf. Der Technische Direktor von BMW fügte an: "Besonders interessant ist die Doppelrechts-Doppellinks-Kombination am Ende der Start-Zielgeraden, in welche die Piloten sehr schnell hineinfahren und dann sehr lange hineinbremsen. Das ist eine sehr außergewöhnliche Stelle, die hohe Anforderungen an die Reifen stellt."

"Die lange Gerade bietet eine gute Möglichkeit zum Überholen, weil sie in eine Spitzkehre mündet und die Strecke dort sehr breit ist, so dass die Piloten zwei Linien fahren können. Die Kombination unterschiedlichster Kurven verlangt eine hohe aerodynamische Effizienz. Weil die Reifen stark beansprucht werden, verwenden wir hier die härtesten Mischungen von Bridgestone", fügte Rampf an.