BMW-Boss: "Noch nicht auf WM-Niveau"

(Motorsport-Total.com/sid) - Die WM-Pläne hat BMW erstmal wieder zurück in die Schublade gelegt, doch nach Startschwierigkeiten fällt die Bilanz der Münchner zur Halbzeit der Formel-1-Saison 2003 versöhnlich aus. Ralf Schumachers Pole Positions in Monte Carlo und Montreal und der erste Sieg von Juan Montoya in Monaco haben dem Team die Freude am Fahren wiedergegeben.

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Mario Theissen und Ralf Schumacher glauben an den Erfolg

"Wir sind noch nicht auf WM-Niveau, denn wir haben die Lücke zur Spitze leider nicht so schnell schließen können wie wir das erwartet haben", sagte BMW-Motorsport-Direktor Mario Theissen vor dem Großen Preis von Kanada im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (sid).

Ralf Schumacher setzt voll auf die zweite Saisonhälfte: "Ich denke, dass es Ferrari schwer haben wird, in den nächsten zwei Jahren auf einem ähnlich hohen Niveau zu fahren. Von Dominanz kann man da im Moment nicht sprechen."

Trotz aller Gerüchte sei ein Formel-1-Ausstieg kein Thema, sagt Theissen. Auch wenn es zu Beginn des Jahres etwas holprig lief, wäre eine weitere Zusammenarbeit mit Williams nach Meinung des BMW-Bosses die beste Lösung. Theissen: "Wir setzen uns aber nicht unter Zeitdruck. Die Gespräche verlaufen konstruktiv, Williams ist ein starker Partner. Es geht nicht darum, ob wir das in zwei oder in sechs Wochen abschließen."

Laut Theissen sind es mehr langfristige Überlegungen, die eine Rolle spielen: "Das heutige Auto ist längst Geschichte, wenn diese neue Partnerschaft beginnt." Es sei denkbar, dass der neue Vertrag wieder einen Fünf-Jahres-Zyklus umfasse, so der Motorsport-Direktor: "Es gibt eine Entscheidung des Vorstands, dass BMW über 2004 hinaus in der Formel 1 ist. Der Vorstand befasst sich normalerweise nicht mit Ein-Jahres-Programmen."

Obwohl BMW den stärksten Motor im Feld liefert (ca. 900 PS), ist das Team derzeit nur die dritte Kraft hinter McLaren-Mercedes und Ferrari. "Wir sind natürlich nicht zufrieden mit dieser Situation, das trifft aber auch auf Williams zu. Dort ist der Anspruch, den WM-Titel zu holen, genauso groß wie bei uns", meint Theissen.

Es würden ständig Gespräche mit Williams geführt, die Harmonie im Team stimme, sagt Theissen: "Wir reden darüber, wie muss das Team aufgestellt werden, wie vernetzen wir uns, wie verbessern wir uns, wie optimieren wir Strukturen, Kompetenzen, Ressourcen und Abläufe, damit wir wieder nach vorn kommen?" Ralf Schumacher: "Ich habe das Ziel, Weltmeister zu werden, noch nicht aus den Augen verloren."