BMW begrüßt "sinnvollen Kompromiss" der FIA

Als "sinnvoll" haben BMW-Verantwortliche die Abschwächung der Änderungen im Reglement für 2003 bezeichnet

(Motorsport-Total.com) - Gerade einmal ein paar Tage ist es her, dass die FIA mit ihren drastischen Regeländerungen für ein wahres Erdbeben in der Formel 1 sorgte ? doch inzwischen ist alles längst vergessen und verdaut. Beim gestrigen Meeting der Technischen Arbeitsgruppe, der Vertreter aller Teams und diverser Gremien angehören, einigte man sich auf Kompromisslösungen, mit denen unter anderem auch BMW-Funktionäre zufrieden sind.

Titel-Bild zur News: Berger und Theissen

Die BMW-Sportchefs sind mit dem neuen Reglement durchaus zufrieden

Abgeschwächt wurde beispielsweise das Verbot des Ersatzwagens, auf Silverstone vertagt die Abschaffung der elektronischen Fahrhilfen ? und auch sonst kam die FIA den ursprünglich rebellierenden Teams in einigen Bereichen entgegen. BMW-Sportdirektor Gerhard Berger begrüßt dies sehr: "Um am Ende eine vernünftige Lösung zu erzielen, hat die FIA ihre Forderungen anfangs drastisch formuliert und damit die Latte sehr hoch gelegt." Dies sei die Voraussetzung für eine "vernünftige Diskussion" gewesen, so der Österreicher.

Berger, der sich zuvor aus Fahrersicht über die erdrutschartigen Vorschläge gefreut hatte, gleichzeitig aber einwarf, als Vertreter eines Motorenherstellers dagegen protestieren zu müssen, ist nun offenbar besänftigt: "Die Vorschläge der FIA wurden größtenteils verabschiedet, dies allerdings in einem anderen Zeitrahmen. Damit hat nun jeder genügend Zeit, sich auf die neuen Rahmenbedingungen einzustellen." Zunächst war ja Kritik an der kurzfristigen Anordnung der Beschlüsse geübt worden.

Dr. Mario Theissen, Bergers Kollege im Sportdirektorat des BMW-Konzerns, befindet die Maßnahmen ebenfalls für "in Ordnung", unterstrich allerdings, dass den Teams nach wie vor kaum zeitlicher Spielraum für die Abrüstung bleibt. Man müsse "sofort" damit beginnen, die Autos anzupassen. Haupteinwand des Deutschen: "Die Überwachung der Abwesenheit von Traktionskontrolle und Startautomatik muss erst entwickelt werden."

"Das neue Reglement zielt darauf ab, die Kosten zu begrenzen und die Rennen wieder attraktiver zu machen. Dieses Ziel unterstützt BMW ohne Einschränkung. Nach intensiver Diskussion mit den Teams hat die FIA die weit reichenden Regeländerungen nun in einen praktikablen Zeitrahmen gestellt", so Theissen weiter. Abschließend begrüßte er noch die Entscheidung, keine Standard-Motorenelektronik verwenden zu müssen: "BMW als Vorreiter der Automobilelektronik gibt diese Entscheidung auch weiterhin Raum, unsere Kompetenz auf diesem Gebiet unter Beweis zu stellen."