BMW angeblich an drei Mercedes-Fahrern interessiert

Neben Alex Wurz sind plötzlich auch Gary Paffett und Lewis Hamilton im Rennen um den Testfahrervertrag beim BMW Sauber F1 Team

(Motorsport-Total.com) - Diese Woche hat Alexander Wurz in Jerez noch für McLaren-Mercedes getestet, doch ab Dienstag pilotieren zunächst Juan-Pablo Montoya und Pedro de la Rosa den "Silberpfeil". Das muss zwar nicht unbedingt etwas bedeuten, doch weil Wurz noch vor Weihnachten entscheiden will, wie es mit ihm weitergehen soll, werden dadurch natürlich Spekulationen angeregt.

Titel-Bild zur News: Gary Paffett

Die "Silberpfeil"-Testfahrer - im Bild Gary Paffett - sind in der Formel 1 heiß begehrt

Laut 'Bild'-Zeitung ist BMW aber nicht nur an den Österreicher herangetreten, um ihn den Posten des Freitagstestfahrers mit Aussicht auf eine Beförderung ins Stammcockpit ab 2007 anzubieten, sondern auch an Gary Paffett und Lewis Hamilton, zwei weitere Mercedes-Schützlinge. DTM-Champion Paffett saß diese Woche im MP4-20B und kennt damit einige Geheimnisse des momentan schnellsten Formel-1-Autos, während Hamilton als Meister der Formel-3-Euroserie interessant ist.#w1#

BMW will über die Fahrer auch Know-how einkaufen

Wunschkandidat des BMW Sauber F1 Teams bleibt natürlich Wurz, doch dass die Münchner ganz gezielt an Mercedes-Fahrer herantreten, lässt auf systematisches Handeln schließen, um Know-How von den "Silberpfeilen" abzuwerben. Das sieht auch Mercedes-Sportchef Norbert Haug so: "Kompliment für unseren Nachwuchs", schmunzelte der Deutsche. Aber: "Bei aller Begehrlichkeit müssen Verträge eingehalten werden."

Alexander Wurz

Alexander Wurz denkt ernsthaft über einen Wechsel zum BMW Sauber F1 Team nach Zoom

Paffet ist 2006 für ein weiteres Jahr in der DTM vorgesehen, während Hamilton noch langfristig an McLaren-Mercedes gebunden ist und zunächst in die GP2-Serie geschickt werden soll. Frei verfügbar wäre von allen genannten Kandidaten im Moment nur Wurz, dessen Vertrag Ende des Jahres ausläuft. Aus Sicht des 31-Jährigen wäre ein Tapetenwechsel insofern interessant, als er für das BMW Sauber F1 Team alle Freitagstrainings bestreiten würde.

BMW ist freilich nicht unter Zeitdruck, was die Verpflichtung eines dritten Piloten neben Nick Heidfeld und Jacques Villeneuve angeht, schließlich steht bis zur Präsentation des neuen Boliden Mitte Januar ohnehin nur ein Auto zu Testzwecken zur Verfügung. Sprich: Vorerst werden nur Heidfeld und Villeneuve zum Einsatz kommen, während der Neuzugang - wer immer es auch sein mag - erst nach der Präsentation erstmals zum Zug kommen dürfte.

Dennis wenig begeistert über das Interesse von BMW

"Unsere Testfahrer sind sehr attraktiv, weil sie jede Menge wertvolles Wissen besitzen." Ron Dennis

Seitens McLaren-Mercedes ist man ob des Interesses von BMW an den eigenen Fahrern freilich wenig angetan: "Unsere Testfahrer sind offensichtlich sehr attraktiv, weil sie jede Menge wertvolles Wissen über unser Fahrzeug und dessen Systeme besitzen", sagte Teamchef Ron Dennis. "Ich habe das Gefühl, dass sie Gefahr laufen könnten, in ein anderes Team gezogen zu werden, nur um ihnen das Wissen aus den Adern zu saugen und sie dann wieder fallen zu lassen."

Gleichzeitig betonte er allerdings, dass er seinen Fahrern keine Steine in den Weg legen würde, falls sich ihnen andere Türen öffnen sollten: "Es ist ganz klar unsere Politik, dass wir nicht der Karriere unserer Fahrer im Weg stehen wollen. Sollte sich für die Jungs eine Gelegenheit ergeben, Rennen zu fahren, dann würden wir sie ermutigen, diese Gelegenheit wahrzunehmen", meinte der 58-Jährige abschließend zu diesem Thema.