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Nach Krisenjahr will Fisichella Weltmeister werden
Alle reden nur von Alonso, Räikkönen und Schumacher, doch Giancarlo Fisichella zählt auch sich selbst zu den Favoriten auf den WM-Titel 2006
(Motorsport-Total.com) - Als WM-Fünfter mit 58 Punkten - Teamkollege Fernando Alonso sammelte mehr als doppelt so viele - war Giancarlo Fisichella eine der größten Enttäuschungen der zurückliegenden Formel-1-Saison. Speziell nach dem bitteren Rennen in Suzuka, als er sich einen sicher scheinenden Sieg noch vom Silbertablett schnappen ließ, wirkte er schwer angeschlagen. 2006 soll aber alles anders werden.

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Nächstes Jahr will Giancarlo Fisichella öfter auf dem Podium stehen als 2005
Während alle nur von Alonso, Räikkönen und Schumacher reden, was die WM-Chancen für nächstes Jahr angeht, kann sich Fisichella von den Medien fast unbemerkt auf die neue Saison vorbereiten. Der Renault-Pilot saß seit dem Grand Prix von China nur einen Tag lang im Auto, nämlich am 2. Dezember in Barcelona. Bei Regen spulte er dort 44 Runden in einem R25 mit V10-Motor ab, konnte aber wegen der schlechten Bedingungen nicht wirklich ernsthaft testen.#w1#
Die Rolle des Underdogs liegt Fisichella am besten
Dass ihn - wie übrigens auch vor seinen bisher besten Jahren in der Formel 1 - niemand auf der Rechnung hat, kommt ihm gar nicht ungelegen, schließlich galt er jahrelang als am meisten unterschätzter Pilot des gesamten Feldes. Nach seinen relativ erfolgreichen Benetton-Jahren feierte Fisichella beim Regen-Grand-Prix von Brasilien 2003 auf Jordan seinen ersten Sieg, ehe er 2004 bei Sauber überzeugte. Erst diese Saison geriet sein Motor etwas ins Stocken.

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Pleiten, Pech und Pannen: 2006 lief es für Giancarlo Fisichella nicht nach Wunsch Zoom
Auf die Frage, ob er sich zutraut, 2006 Weltmeister zu werden, antwortete er nur: "Warum nicht? Ich werde das neue Auto am 10. Januar in Jerez erstmals testen, aber was wir bisher im Windkanal und auf dem Motorenprüfstand gesehen haben, sieht sehr positiv aus", so der 32-Jährige gegenüber der 'Gazzetta dello Sport'. Allerdings gab er zu, dass er nicht versteht, weshalb Renault als einziges Topteam kein Interimschassis für frühzeitige V8-Tests gebaut hat.
Trotzdem: "Ich bin wirklich sehr optimistisch. 2005 habe ich zum Gewinn des Konstrukteurstitels beigetragen. Nächstes Jahr will ich das wieder tun, vielleicht in noch größerem Umfang, und ich wünsche mir, auch um den Fahrertitel mitkämpfen zu können", gab Fisichella, der neben Renault, McLaren-Mercedes und Ferrari auch Toyota zum engeren Favoritenkreis zählt, zu Protokoll.
Ferrari ist und bleibt für Fisichella ein großer Traum
Übrigens hat er mit dem Traum, eines Tages für Ferrari zu fahren, noch immer nicht abgeschlossen. Während seines Sauber-Jahres stand er ja schon knapp davor, für den Traditionsrennstall wenigstens einmal zu testen, aufgrund von Sponsorenproblemen wurde daraus aber nichts. Als ihm dann Flavio Briatore das verlockende Angebot unterbreitete, zu Renault zurückzukehren, war die Variante Ferrari zunächst ohnehin vom Tisch.
Fisichella gab aber zu, "natürlich" weiterhin daran interessiert zu sein, eines Tages nach Maranello zu wechseln: "Ferrari ist ein Mythos in Italien - und ich bin Italiener! Jetzt habe ich aber einen Vertrag mit Renault, also würde ich am liebsten auch hier so bald wie möglich gewinnen", sagte er, der auf Felipe Massa ein bisschen eifersüchtig ist: "Er ist ein schneller Fahrer, aber als wir im selben Team waren, habe ich ihn immer geschlagen."
Was am meisten dagegen spricht, dass der 159-fache Grand-Prix-Teilnehmer den absoluten Durchbruch noch schaffen wird, ist vor allem die Tatsache, dass er 2006 im selben Team wie der amtierende Weltmeister fahren muss - und auch wenn die Renault-Mechaniker sicher nicht bewusst für oder gegen jemanden arbeiten, so ist die Motivation bei jenen, die an Alonsos Auto schrauben dürfen, doch mit Sicherheit um den möglicherweise entscheidenden Tick höher...

