• 02.01.2005 12:08

  • von Marco Helgert

Blundell: Nur der Rennsonntag zählt

In Anbetracht der Streitigkeiten in der Formel 1 erinnert Mark Blundell an das wirklich Wichtige: Die Rennen an den Sonntagnachmittagen

(Motorsport-Total.com) - Der Einfluss der Automobilhersteller auf die Formel 1 ist unverkennbar. Selten zuvor gab es so viele Gespräche und Dispute über Regeländerungen, Testbeschränkungen oder technische Einschränkungen. Dabei verhärteten sich die Fronten zusehends. Mit dem Argument Sicherheit drückte die FIA für 2006 die 2,4-Liter-V8-Triebwerke durch und stieß damit auf vehementen Widerstand der Hersteller.

Titel-Bild zur News: Mark Blundell

Für Blundell gehen einige Diskussionen an den wichtigen Themen vorbei

Letztendlich gaben auch die Werke klein bei, die gegen die V8-Aggregate waren. Für viele Beobachter ist der entflammte Streit aber nur schwer verständlich, denn grundsätzlich verschieden sind die Ziele der einzelnen Parteien nicht. Vielmehr verfehlte man offenbar das Ziel, eine gemeinsame Linie auszuarbeiten.#w1#

"Ich denke nicht, dass vieles von dem, über das sich gestritten wird, nicht zu dem gehört, auf was sich die Formel 1 konzentrieren sollte", erklärte beispielsweise Ex-Formel-1-Pilot Mark Blundell. "Ich vertrete noch immer die Meinung, dass man das schnellste Auto bauen und den schnellsten Fahrer hineinsetzen sollte. Dann können sie ihre Fähigkeiten zeigen."

Blundell hat Verständnis für Ferraris Position

Welchen Weg man einschlagen sollte, um die Sicherheit in der Formel 1 auch künftig zu erhalten, weiß aber auch der Engländer nicht. "Jemand, der kleverer ist als ich es bin, sollte diese Entscheidung fällen", erklärte er weiter. "Ich bin mir aber nicht sicher, ob einige Dinge, die in der Vergangenheit gemacht wurden, und andere Sachen, die auf die Zukunft abzielen, richtig sind."

Die Sicherheit sei ohnehin nicht das Problem, vielmehr steckt die Formel 1 in einer Umwälzungsphase. Hierzu zählt auch die selbst auferlegte Testbeschränkung von neun der zehn Teams. Dabei kann Blundell das Verhalten von Ferrari, die sich gegen die Beschränkung wehren, gut verstehen. "Egal was außerhalb passiert, am Ende müssen sie sicherstellen, dass das Produkt auf der Strecke gut ist", erklärte er.

"Wenn jeder soundso viel testet, es jeder macht, sich alle daran halten und es am Ende damit am Sonntagnachmittag besser funktioniert, dann müssen sie das auch erwägen. Wenn dem aber nicht so ist, dann werden sie an ihrer eigenen Meinung festhalten", fuhr er fort. Man könne demnach Ferrari nicht mit Druck umstimmen sondern nur mit Tatsachen, die aber erst mit den Rennen gewonnen werden können.