Bleibt Ricciardo bei Red Bull? "Siege in Zukunft fraglich"
Was Daniel Ricciardo zu den Ferrari-Gerüchten sagt und wie die ungeklärte Antriebsfrage bei Red Bull seinen Karriereplan durcheinander bringt
(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo ist dieses Jahr eine der Spielfiguren im Fahrerkarussell. Obwohl der Australier laut Red Bull noch für einige Jahre vertraglich an sein aktuelles Team gebunden ist, wurde er mit Ferrari in Verbindung gebracht. Dass ihm nach dem Grand Prix von Kanada der Kragen platzte und er er seinen Rennstall kritisierte, trug zusätzlich zu den Gerüchten bei. Und aus der Vergangenheit wissen wir: Wenn ein Fahrer für sein aktuelles Team nicht mehr fahren will, gibt es immer einen Weg, den Kontrakt vorzeitig aufzulösen.

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Wohin blickt Daniel Ricciardo? Der "Aussie" will endlich wieder siegen Zoom
Dennoch will Ricciardo die Spekulationen nicht zusätzlich befeuern. "In Silverstone wurde über mich und Ferrari geredet, und seitdem sind ein paar Wochen vergangen", sagt er. "Seitdem hat sich die Situation nicht verändert. Es handelt sich bis jetzt glaube ich nur nur um Gerüchte in den Medien, und es gab keinen Kontakt."
Fakt ist aber, dass der Status quo bei Red Bull für den 26-Jährigen nur schwer zu ertragen ist: Der Mann, der im Vorjahr drei Grand-Prix-Siege einfuhr und damit eine wahre Sensation lieferte, ist 2015 bloß ein Statist - schuld ist neben dem nicht ganz optimalen RB11 vor allem die schwache Renault-Antriebseinheit.
Auf die Frage, ob er es sich vorstellen könne, auch 2016 mit einem Renault-Motor zu fahren, meint Ricciardo: "Nicht mit dem aktuellen. Ich könnte es mir mit einem deutlich besseren Renault-Motor vorstellen. Wir verbessern uns als Team und wir brauchen auch signifikante Fortschritte beim Motor. Und bei allen anderen Dingen werden wir sehen, was passiert."
Spannend ist vor allem die Frage, wie es in der Causa Renault weitergeht: Der französische Hersteller will nach aktuellen Informationen den Lotus-Rennstall übernehmen und in Zukunft wieder als Werksteam antreten. Für Red Bull ein Dilemma, denn dann könnte man entweder bei Renault Kundenmotoren beziehen oder das gleiche bei der Konkurrenz tun.
Ein Werksvertrag mit einem Motorenhersteller ist derzeit nicht in Sicht. "In den kommenden zwei Wochen sollten wir einen Plan haben", glaubt Ricciardo. Obwohl das Team derzeit alles tue, um wieder nach oben zu kommen, fehlen im Antriebsbereich die erfolgsversprechenden Optionen.
"Jede Variante scheint derzeit suboptimal. Derzeit fehlt es uns an Leistung. Wenn wir uns für einen Kundenstatus in den kommenden Jahren entscheiden, dann wird es schwierig, zu siegen. Die große Frage ist, ob wir in den kommenden Jahren überhaupt eine Chance auf Siege haben werden." Eine Aussage, die die aktuellen Gerüchte zumindest nicht verstummen lassen wird.

