Bleibt die Traktionskontrolle auch nach 2003?

Nach einem Meetings der Teamchefs mit FIA-Präsident Mosley wackelt das geplante Verbot der Traktionskontrolle gewaltig

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Teamchefs haben sich am Dienstag in London mit FIA-Präsident Max Mosley getroffen und das zukünftige Reglement besprochen. Dabei sickerte durch, dass es möglicherweise auch nach 2003 erlaubt bleiben könnte, mit einer Traktionskontrolle zu fahren.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Hat sich Mosley in Sachen Traktionskontrolle umstimmen lassen?

Ursprünglich hatte der Weltverband ein generelles Verbot der elektronischen Fahrhilfen schon ab dem diesjährigen Grand Prix von Großbritannien angeordnet, doch auf massiven Druck der Rennställe und der Hersteller musste man klein beigeben und eine Verschiebung auf nächstes Jahr als Kompromiss in Kauf nehmen. Nun sieht es aber so aus, als würde es überhaupt bei der Traktionskontrolle bleiben, während die Startautomatik verboten werden soll.

Die Teams argumentieren gegen das generelle Verbot der Elektronik, weil sie eine Rückkehr zu den gegenseitigen Beschuldigungen fürchten, die vor der Freigabe im Jahr 2001 dem Image des Sports sehr geschadet haben. Darüber hinaus würden sie wohl viel Geld investieren, um die Grauzonen des Reglements optimal auszuloten und auf legale Art und Weise eine ähnliche Wirkung wie mit einer klassischen Traktionskontrolle erzielen zu können.

Seitens der FIA wiederum bestand man in den letzten Wochen auf dem geplanten Verbot ab Melbourne 2004, doch angeblich soll sich Max Mosley am Dienstag umstimmen haben lassen. Im Gegenzug handelte er offenbar ein Verbot der Startautomatik aus und erlangte Bereitschaft bei den Motorenlieferanten, für die kleinen Teams Kundentriebwerke für zehn Millionen Dollar jährlich anzubieten ? wie von Mercedes vorgezeigt.

Weitere Regeländerungen wie der einheitliche Heckflügel, das Verbot des Boxenfunks und der Telemetrie oder die zukünftige Marschrichtung, was die von der FIA angestrebte Langlebigkeit der Motoren angeht, sollen erst in den nächsten Wochen und Monaten ausführlich debattiert werden. Für eine tatsächliche Einführung bedeutender neuer Regeln bedarf es ja der Zustimmung der Formel-1-Kommission und des World Councils der FIA.