Bewährte Namen testen für HRT

Im Rahmen des Barcelona-Tests kamen neben Karthikeyan auch Liuzzi und Mondini zu Kilometern für HRT - Allesamt fuhren in der Vergangenheit bereits für Colin Kolles

(Motorsport-Total.com) - Nachdem der HRT-Rennstall die Testfahrten im südspanischen Jerez de la Frontera noch ausgelassen hatte, kamen im Rahmen der Folgetests in Barcelona gleich drei Piloten zum Einsatz. Neben dem Inder Narain Karthikeyan, der bisher als einziger Stammfahrer für die bevorstehende Saison bestätigt ist, testeten auf dem Circuit de Catalunya der Italiener Vitantonio Liuzzi sowie der Schweizer Giorgio Mondini für den Rennstall rund um Teamchef Colin Kolles.

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

Der Italiener Vitantonio Liuzzi gilt als Favorit auf das zweite HRT-Cockpit

Dass dabei noch das Vorjahresfahrzeug zum Einsatz kam, ist für den Teamchef nur bedingt ein Nachteil. Speziell Karthikeyan und Mondini saßen - abgesehen von den wenigen Runden des Inders in Valencia - längere Zeit nicht mehr im Formel-1-Cockpit und konnten sich so Schritt für Schritt an die Herausforderung Königsklasse herantasten.

Bewährte Strategie

Dass ausgerechnet Liuzzi und Mondini in Barcelona die Chance bekamen, für HRT zu testen, ist kein Zufall. Beide arbeiteten genau wie Karthikeyan bereits in der Vergangenheit mit Kolles zusammen - Liuzzi in der Saison 2009 bei Force India und Mondini in seiner Rolle als Testfahrer des Midland-Rennstalls im Jahr 2006. Damit wird die übliche Kolles-Strategie, auf bewährte Namen zu setzen, einmal mehr verfolgt.

Angesichts der gezeigten Leistung der drei Piloten in Barcelona zeigt sich der Boss gemessen an den Umständen nicht unzufrieden. "Was Narain betrifft, so wird er in diesem Jahr einige Leute überraschen. Vor allem seine Zeiten im Regen waren beeindruckend", lobt Kolles den Inder gegenüber 'Autosport'.

Liuzzi Favorit auf den zweiten Sitz

Auf die Vorstellung Liuzzis angesprochen, entgegnet der HRT-Teamchef: "Tonio ist allgemeinhin als guter Testfahrer bekannt. Er hätte ohne Probleme noch schnellere Rundenzeiten hinlegen können, aber wir waren nicht im Qualifying-Modus unterwegs." Der Italiener gilt als Favorit auf den zweiten Sitz neben Karthikeyan, bringt allerdings kein eigenes Sponsorgeld mit.

Der Einsatz Mondinis zielte nach Aussage Kolles' von vornherein nicht auf ein Renncockpit ab: "Angesichts der langen Pause hat er einen guten Job gemacht. Für die Zukunft ist er nach wie vor eine Option, aber er benötigt noch mehr Testkilometer."

Gesetz dem Fall, es findet sich noch der eine oder andere potente Geldgeber, dann gilt eine Verpflichtung Liuzzis für die Saison 2011 als sicher. Mit den Fähigkeiten des Italieners im Cockpit darf man der HRT-Truppe durchaus die eine oder andere Überraschung zutrauen. Nicht nur Kolles weiß, dass bei einigen der gegnerischen Teams der Mitgift der Piloten zuweilen der Vorzug gegenüber dem Talent gegeben wurde...