Liuzzi: Kein Interesse an Pay-Driver-Job

Vitantonio Liuzzi testete in Barcelona für HRT und könnte sich ein Engagement als Stammfahrer vorstellen - Für das Cockpit bezahlen wird er aber nicht

(Motorsport-Total.com) - Der Italiener Vitantonio Liuzzi musste sein Cockpit im Force-India-Rennstall über den Winter für den vom Testfahrer zum Stammpiloten aufgestiegenen Schotten Paul di Resta räumen. Seither befindet sich Liuzzi auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber. Bei Renault kam er als Ersatz für den verletzten Robert Kubica nie ernsthaft in Betracht.

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

Nach dem Barcelona-Test ist Liuzzi einer der Anwärter auf das HRT-Cockpit

In der vergangenen Woche schließlich testete der Italiener in Barcelona für HRT. Da der neue F111 noch nicht fertiggestellt ist, musste Liuzzi noch mit dem Vorjahresmodell Vorlieb nehmen. Der Rennstall rund um Teamchef Colin Kolles ist budgetmäßig ohnehin nicht auf Rosen gebettet - Fahrer, die potente Sponsoren mitbringen, sind weniger die Ausnahme als die Regel im Team. Der Inder Narain Karthikeyan, der bisher als einziger HRT-Pilot für die Saison 2011 bestätigt wurde, weiß mit Tata einen eben solchen Geldgeber im Rücken.

Für Liuzzi allerdings kommt es eigener Aussage zufolge nicht in Frage, plötzlich zum Pay-Driver abgestempelt zu werden. "Ich schätze, das Team würde einen Fahrer bevorzugen, der Geld mitbringt. So einer bin ich nicht, denn das war ich noch nie und werde ganz sicher nicht jetzt damit beginnen", so Liuzzi gegenüber 'ESPN'.

Im Falle einer Anstellung würde er anstelle des Geldes seine Erfahrung, seinen Speed und seinen unbedingten Einsatzwillen mitbringen, so der Italiener, der die Hoffnung auf das Cockpit noch nicht aufgegeben hat: "Das Team unterhält sich gerade mit einigen Sponsoren. Das Potenzial für ein höheres Budget und eine entsprechende Weiterentwicklung des Fahrzeugs ist also da."

"Das Wichtigste ist ohnehin das Programm für die Zukunft", weiß Liuzzi, der bereits bei Toro Rosso und Force India zu einem Zeitpunkt fuhr, als sich diese Teams noch im Aufbau befanden. Mit dem neuen Wagen sieht der 63-fache Grand-Prix-Starter das HRT-Team definitiv auf einem besseren Weg als bisher. Ob das allerdings reicht, um gegen die anderen Teams bestehen zu können, da hängt nach Meinung Liuzzis auch von anderen Faktoren ab. "Im Moment verändert sich alles sehr schnell in der Formel 1. Zudem sind sie mit ihrem neuen Auto spät dran. Wir müssen abwarten, was passiert", so der Italiener.