Besiegt McLaren Red Bull mit den eigenen Waffen?

In den vergangenen Jahren präsentierte Red Bull stets spät, jetzt setzt McLaren auf die Newey-Strategie - Horner ist diesbezüglich unbesorgt

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2011 beginnt mit verkehrten Vorzeichen: Normalerweise reizt Red-Bull-Stardesigner Adrian Newey den Entwicklungszeitraum im Windkanal bis zum letzten Moment aus. Doch diesmal wird der neue Red Bull RB7 beim Testauftakt in Valencia am 1. Februar pünktlich vollendet sein, während McLaren auf die langjährige Newey-Strategie setzt und erst beim zweiten Test Mitte Februar mit dem neuen Auto antritt.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Lewis Hamilton

Bremst McLaren Red Bull im Entwicklungsrennen aus?

Ein riskantes Unterfangen, da man dadurch zugunsten der Entwicklung auf Testkilometer verzichtet, was sich wiederum auf die Zuverlässigkeit auswirken kann. Ob es Christian Horner Sorgen bereite, dass McLaren die Red-Bull-Strategie kopiert? "Wir sind mehr auf uns selbst fokussiert", gibt sich der Teamchef gegenüber 'crash.net' gelassen.

"Wir setzen auf ein Programm, das für uns funktioniert", erklärt Horner seine Herangehensweise. "In den vergangenen zwei Jahren bedeutete dies, den ersten Test zu versäumen, doch dieses Jahr hatte Adrian gleich viel Zeit im Windkanal, doch er hat entschieden, dass es für unser Programm vor allem wegen der Reglementänderungen und speziell wegen der Reifen förderlich ist, beim ersten Test anzutreten."

Newey hatte bereits erklärt, dass er mit dem neuen Auto in Kombination mit den Pirelli-Reifen so viele Erfahrungswerte wie möglich sammeln möchte, um den RB7 an die neuen Pneus anzupassen. McLaren setzt auf eine andere Strategie: Der Rennstall aus Woking möchte die Reifen zuerst auf einer bekannten Plattform - dem Vorjahresauto - ausprobieren, um diese besser zu verstehen.

Setzt McLaren damit auf die falsche Strategie? Horner relativiert: "Man kann nicht sagen, dass der eine Weg richtig und der andere Weg falsch ist. Wir haben uns einfach für unseren Weg entschieden." Zudem deutet der Weltmeister-Teamchef an, dass man trotz des früheren Präsentations-Zeitpunktes keine Entwicklungszeit verliert: "Alle haben speziell in den Weihnachtsferien so hart gearbeitet, dass wir jetzt eine Woche weiter sind als noch vor zwölf Monaten."

Die Kritik, dass die Zuverlässigkeit 2010 Red Bulls Achillesferse war, möchte Horner nicht stehen lassen: "Unsere Zuverlässigkeit war gut, doch wir hatten ein paar Motorprobleme, an denen Renault meines Wissens nach hart gearbeitet hat. Ich glaube, wir waren eines der zuverlässigsten Teams, was das Chassis angeht, doch es ist immer wichtig, eine hundertprozentige Zuverlässigkeit zu erreichen - das ist das Ziel von allen Teams."

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