• 26.12.2010 14:03

  • von Britta Weddige

Newey: RB7 nicht automatisch wieder das Topauto

Laut Adrian Newey kann sich Red Bull nicht auf den erreichten Erfolgen ausruhen, denn das Blatt kann sich wenden - Nun kommt es auf die Detailarbeit an

(Motorsport-Total.com) - Das Jahr 2010 stand ganz im Zeichen von Red Bull. Die Mannschaft aus Milton Keynes holte sich mit dem RB6 zunächst die Konstrukteurs-, und dann auch die Fahrerweltmeisterschaft mit Sebastian Vettel. Die Konkurrenz tat sich schwer, mit dem schnellen Renner mitzuhalten. Die Arbeit am Nachfolger RB7 läuft auf Hochtouren. Doch Technikchef Adrian Newey warnt davor, damit zu rechnen, dass der RB7 automatisch auch das dominierende Auto im Feld sein wird.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey (Technischer Direktor)

Adrian Newey hofft auf einen starken RB7, versprechen kann er es aber nicht

"Ich denke, es ist unmöglich, Vorhersagen zu treffen", antwortet Newey gegenüber 'Autosport' auf die Frage, ob er den RB7 noch besser machen kann als seinen Vorgänger. "Das ist das Tolle am Rennsport: Wie wir alle wissen, kann sich das Blatt schnell wenden. Wenn andere über den Winter einen besseren Job machen als wir, dann wird es sich ändern."

2009 und 2010 hatte Red Bull in Sachen Speed die Nase vorn. Doch das bedeute nicht, dass dies 2011 auch so sein muss. Das gäbe dem Team höchstens das nötige Selbstvertrauen, betont Newey: "Aber hoffentlich bedeutet dies, dass wir beginnen zu verstehen, wie man ein vernünftiges Auto entwickeln muss. Wenn wir dazu weiterhin kreativ sind, dann können wir ein gutes Auto bauen." Das Problem sei: Da das Reglement stabil bleibt, sucht man immer mehr nach Detaillösungen. "Und dann wiederholt sich vieles. Ob wir darin genauso gut sind, wie einige der etablierteren Teams, muss sich erst noch zeigen", so Newey.

"Wenn andere über den Winter einen besseren Job machen als wir, dann wird es sich ändern." Adrian Newey

Diese Ungewissheit hatten Newey und Red Bull auch im vergangenen Winter. "Als der RB6 fertig war, wussten wir auch nicht, wo wir damit stehen werden, um ehrlich zu sein", sagt der Technikchef. Aufgrund der vielen Regeländerungen, die es vor der Saison 2010 gegeben hat, seien Vorhersagen auch damals schwierig gewesen. Zudem hatten inzwischen auch die meisten anderen Teams ein Auto mit Doppeldiffusor entwickelt.

"Während der Wintertests haben wir einfach versucht, uns auf unser eigenes Programm zu konzentrieren und uns nicht allzu sehr damit zu beschäftigen, was die anderen machen oder nicht machen. Wir hatten kurz vor dem Saisonstart ein ganz gutes Paket geschnürt und haben darauf aufgebaut", blickt Newey zurück.

Daraus wurde das Auto, an dem in dieser Saison kein Weg vorbei führte. Und Erfolg bringt Neider, hat Newey festgestellt. Dieser Neid äußerte sich oft genug darin, dass die Konkurrenz öffentlich daran zweifelte, ob am RB6 alles regelkonform ist. "Ich muss zugeben, dass es eine lange und harte Saison war. Es gab viele Angriffe gegen uns, und es war nach einer Weile vor allem ermüdend, dass die Leute nicht einfach mit ihren Sachen weitermachen konnten", bekennt Newey. "Natürlich versucht man, das als schmeichelhaft zu betrachten. Aber wenn man immer in der Schusslinie steht, wird es irgendwann ärgerlich."

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