• 22.09.2008 20:31

  • von Marco Helgert

Berufungsentscheidung erst am Dienstag

Langer Tag in Paris: Erst am frühen Abend waren alle Aussagen aufgenommen - Lewis Hamilton hofft, dass "die Wahrheit erkannt" wird

(Motorsport-Total.com) - Dass die Entscheidung in der FIA-Berufungsverhandlung in Paris noch am Montag fallen würde, war schon gegen Mittag unwahrscheinlich. Immerhin musste zunächst geklärt werden, ob der Einspruch von McLaren-Mercedes gegen die Strafe für Lewis Hamilton in Spa-Francorchamps zulässig war oder nicht.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton reiste erleichtert von Paris aus nach Singapur

Letztlich wurde auch die formale Verhandlung eröffnet - aber mit leichter Verspätung. Immerhin kam Hamilton selbst noch zu seiner Aussage, ehe er die Reise nach Singapur zum kommenden Grand Prix antrat. Nachdem der Engländer seine Äußerungen vorgebracht hat, deutete der Vorsitzende Philippe Narmino an, dass die Entscheidung erst am Dienstag fallen wird. Am frühen Abend wurde die Beweisaufnahme abgeschlossen, das Urteil wird für die Mittagszeit am Dienstag erwartet.#w1#

Die fünf Richter müssen nun die Zeugenaussagen gegeneinander abwägen. Neben Hamilton sagte auch dessen Renningenieur Phil Prew aus, auch FIA-Renndirektor Charlie Whiting und Ferraris Chefstratege Luca Baldisserri legten ihre Standpunkte dar. Zuvor muss aber endgültig entschieden werden, ob der Einspruch des Teams überhaupt angenommen wird.

Hamilton selbst war nach seiner Aussage entspannt. "Egal, wie es laufen wird, ich bin nicht besorgt", wird er von 'autosport.com' zitiert. "Ich hoffe einfach, dass die Richter die Wahrheit erkennen. Ich bin ein Rennfahrer, ich mache das gern. Nun konzentriere ich mich ganz auf die nächsten Rennen und hoffe, dass ich da gewinne. Im Moment liege ich einen Punkt vorn, und so werde ich das auch angehen."

Bei der Aussage des Engländers am Nachmittag wurde er auch von Ferrari-Anwalt Nigel Tozzi befragt. Dabei reagierte er durchaus angefressen auf Anspielungen auf sein Verhalten in Belgien: "Sind sie ein Rennfahrer? Nein", entgegnete er Tozzi. "Ich bin ein Rennfahrer, seit ich acht Jahre alt bin. Ich kenne so gut wie jedes Manöver in den Regelbüchern."

Dass er die Schikane vor Start/Ziel abgekürzt hatte, empfindet er auch heute noch als richtig. "Das Letzte, was ich wollte, war, mit ihm (Kimi Räikkönen; Anm. d. Red.) zu kollidieren", erklärte er. "Wir hatten einen tollen Kampf und es gab keinen Grund, dumme Risiken einzugehen. Also musste ich die Schikane abkürzen." Aber: "Ich glaube, ich habe diesen Vorteil wieder zurückgegeben. Hand aufs Herz: Ich glaube, das habe ich."

"Es hätte sicher bessere Dinge gegeben, die ich an diesem Tag hätte machen können, aber das war heute eine wichtige Sache", erklärte er nach seiner Aussage weiter. "Ich wurde leider bestraft, aber es war gut, hier zu sein und unseren Standpunkt klarzumachen und auch die Meinung der anderen zu hören."