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Berger: "Wolff wird einen guten Job machen"
Ex-Formel-1-Pilot und -Teammitbesitzer Gerhard Berger erklärt, warum er die Mercedes-Neuaufstellung mit Toto Wolff und Niki Lauda für richtig hält
(Motorsport-Total.com) - Bei Mercedes beginnt 2013 eine neue Zeitrechnung. Der langjährige Motorsportchef Norbert Haug ist Geschichte, mit Toto Wolff hat ein Österreicher übernommen, der im Gegensatz zu seinem Vorgänger regelmäßig in der Fabrik in Brackley sein wird und zudem als Gesellschafter beim Rennstall einsteigt. Und mit Lewis Hamilton hat man einen Piloten geholt, der zwar nicht unbedingt zum Mercedes-Image passt, aber mit seinem Speed für frischen Wind sorgen soll.

© xpbimages.com
Fährt Mercedes dieses Jahr mit neuer Struktur endlich aus der Krise? Zoom
Bereits im Vorjahr stieß der ehemalige Formel-1-Weltmeister Niki Lauda als Aufsichtsratsvorsitzender zum Team - quasi als Vorbote einer Welle von Veränderungen. Laudas österreichischer Landsmann Gerhard Berger sieht die Turbulenzen der letzten Wochen und Monate als logische Konsequenz der vergangenen Jahre.
"Ich glaube, Mercedes hat etwas ändern müssen", sagt der zehnfache Grand-Prix-Sieger und ehemalige Teammitbesitzer gegenüber 'ServusTV'. "Die Leistungen und die Platzierungen in den vergangenen Jahren waren nicht gut genug. Man hat im vergangenen Jahr ein Rennen gewonnen, aber unter dem Strich ist das für Mercedes zu wenig Leistung."
Berger glaubt an Wolff
Da reichte es auch nicht aus, dass man - so Berger - "in den vergangenen Jahren den besten Motor der Formel 1" hatte. Die Mercedes-Technologie im Motorenbereich sei zwar "hervorragend, aber das Team, das Fahrzeug war nicht schnell genug, um wirklich ein Anwärter für eine Weltmeisterschaft zu sein."
Dadurch reagierte man in Stuttgart und stellte den Formel-1-Bereich mit zwei Österreicherin als Schlüsselpersonen neu auf. Berger unterstützt die Entscheidung: "Toto erhält jetzt seine Chance zu zeigen, ob er das kann. Ich glaube, dass er einen guten Job machen wird." Dies führt der ehemalige Motorsportdirektor von BMW auf Wolffs Erfahrungsschatz zurück: "Er hat seit langer Zeit ein nahes Verhältnis zu Mercedes. Er ist Teilhaber bei der Mercedes-Tochter HWA. Er kennt das interne Umfeld von Mercedes sehr genau. Er hat jetzt ein Jahr lang Erfahrungen bei Williams sammeln können."
Lauda soll Wolff "den Rücken freihalten"
Auch die Entscheidung, Lauda als Aufsichtsratsvorsitzenden und damit als Aufpasser einzusetzen, findet Berger richtig, da die Formel-1-Legende damit Wolff "politisch den Rücken freihalten wird." Dies erscheint vor allem in turbulenten Zeiten wie diesen als wichtig, da sich Mercedes-Teamchef Ross Brawn zuletzt dagegen sperrte, Verantwortung an den neuen Motorsportchef abzugeben. "Ich bin die alleinige Referenz", hatte der Brite den hinter den Kulissen stattfindenden Machtkampf zusätzlich angefacht.
Ob die neue Struktur bei Mercedes nun endlich für den ersehnten Erfolg sorgen wird, wagt Berger nicht einzuschätzen. Die Fahrerpaarung mit Hamilton statt Michael Schumacher an Nico Rosbergs Seite sei "auf jeden Fall" stärker als zuvor: "Top-Fahrer, schneller Motor, jetzt muss man sehen, ob sie den Rest auch noch hinbekommen. Der Maßstab ist nach wie vor Red Bull. Daher müssen die anderen versuchen, aggressiv anzugreifen. Sie versuchen, mit Personalwechseln Schritte nach vorne zu machen. Aber was dabei herauskommt, wird man später sehen."

