• 28.06.2006 14:39

  • von Adrian Meier

Berger: "Werden nicht für immer ein Junior-Team bleiben"

Gerhard Berger, Teilhaber der Scuderia Toro Rosso, möchte das Team weiter nach vorne bringen - seine Fahrer würde der Österreicher 2007 gerne behalten

(Motorsport-Total.com) - Seit Red Bull in der vergangenen Winterpause Minardi kaufte und in die Scuderia Toro Rosso umwandelte, war bereits oft vom Junior-Team des Energydrink-Herstellers die Rede. Auch die Fahrerpaarung, die mit Vitantonio Liuzzi und Scott Speed aus zwei Fahrern aus dem Nachwuchskader von Red Bull besteht, unterstreicht diesen Eindruck.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Gerhard Berger möchte an Vitantonio Liuzzi und Scott Speed festhalten

Für Gerhard Berger, Teilhaber des Teams, steht jedoch fest, dass man sich deshalb noch lange nicht brav hinter Red Bull Racing anstellen wird: "Ein Junior-Team zu sein klingt sehr nett, aber wir wollen einfach das Team nach vorn bringen, und ganz sicher werden wir nicht für immer ein Junior-Team bleiben. Unser Ziel ist ganz klar, dass wir vorne sein wollen - zumindest manchmal", erklärte der Österreicher gegenüber 'formula1.com'.#w1#

Berger möchte mit Liuzzi und Speed weitermachen

"Ich bin gegen all diese Leute, die sagen, die Formel 1 braucht mehr amerikanische, russische oder chinesische Fahrer." Gerhard Berger

"Die Bezeichnung als Junior-Team von Red Bull ist vielleicht auch nicht ganz passend für uns, aber was wir natürlich auf jeden Fall tun möchten, ist, auf die Nachwuchsfahrer von Red Bull Racing zurückzugreifen, so lange das Sinn macht", fuhr er fort. Während bei Red Bull Racing die Fahrerpaarung für die kommende Saison noch nicht feststeht und es danach aussieht, als ob Christian Klien sei Cockpit verlieren könnte, scheinen Liuzzi und Speed beim Schwesterteam ihre Plätze auch für 2007 sicher zu haben.

"Ich würde gerne bei den Fahrern bleiben, die wir derzeit haben", stellte Berger klar, nachdem sich jüngst auch Red-Bull-Sportchef Helmut Marko ähnlich geäußert hatte. Überlegungen, wie sie in der Formel 1 bereits immer wieder angedacht wurden, einen Fahrer vorrangig aufgrund seiner Nationalität in ein Cockpit zu setzen, um mehr Aufmerksamkeit in den Medien zu erhaschen, spielen für Berger bei der Fahrerwahl keine Rolle: "Ich bin gegen all diese Leute, die sagen, die Formel 1 braucht mehr amerikanische, russische oder chinesische Fahrer. Ich will einfach die besten Fahrer, völlig egal ob diese weißer, schwarzer oder gelber Hautfarbe sind", stellte er klar.

Profitiert die Scuderia Toro Rosso ab 2007 von Adrian Newey?

"2007 sollte das Jahr sein, von dem an die Synergien zwischen den beiden Teams effektiv arbeiten sollten." Gerhard Berger

Nachdem sich die Scuderia Toro Rosso in dieser Saison bislang bereits recht gut schlagen konnte und einige Male für kleinere Überraschungen sorgte, rechnet Berger überdies in der kommenden Saison mit einer deutlichen Steigerung, schließlich sollten sich dann auch die Synergien mit Red Bull Racing erstmals auszahlen. Vor allem auf Input von Stardesigner Adrian Newey spekuliert die italienische Truppe: "Dass der Newey-Effekt eintritt, werden wir bis nächstes Jahr warten müssen", erklärte Berger.

"Adrian ist derzeit noch mitten in der Aufbauarbeit seines eigenen Programms bei Red Bull, deshalb ist es derzeit noch zu früh, um auch bei der Scuderia Toro Rosso Vorteile daraus ziehen zu können, denn wir haben komplett andere Autos und Fahrer", erläuterte der Österreicher. "Aber 2007 sollte das Jahr sein, von dem an die Synergien zwischen den beiden Teams effektiv arbeiten sollten", zeigte sich Berger abschließend überzeugt.