• 04.08.2007 18:36

Berger: "Sehr gute Leistung" von Vettel

Gerhard Berger verteidigt Sebastian Vettel nach dem nicht ganz perfekten Qualifying und freut sich, dass auch anderen Teams Pannen passieren

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Frage: "Gerhard, Sebastian Vettel ist heute schon im ersten Teil ausgeschieden. Wie zufrieden bist du mit seiner Leistung?"
Gerhard Berger: "Ich war trotzdem sehr zufrieden mit ihm, denn er hat sein Potenzial gezeigt an diesem Wochenende. Einmal auf der Seite des kontinuierlichen Arbeitens - das haben wir gewusst, dass das eine seiner Stärken ist, aber er hat auch Speed gezeigt. Wenn man auf die Sektorenzeiten schaut, dann ist er heute schon sehr flott unterwegs gewesen für das, das er das erste Mal im Auto gesessen ist."

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger und Sebastian Vettel

Gerhard Berger mit seinem neuen Musterschüler Sebastian Vettel

"Er hat leider zweimal auf seinen schnellsten Runden kurz vor Schluss einen Fehler gemacht, er war zweimal an der gleichen Stelle im Out. Das sollte natürlich nicht passieren, aber das ist normal für einen jungen Fahrer, wenn man am Limit ist. Man muss ein bisschen tiefer gehen, und wenn man tiefer geht, dann hat er am ersten Wochenende gezeigt, dass er auf dem Niveau von Tonio Liuzzi ist - und das am ersten Wochenende ist eine sehr gute Leistung."#w1#

Frage: "Sebastian Vettel wirkt sehr hungrig und motiviert, während das bei Scott Speed deiner Meinung nach nicht immer der Fall war wegen seiner Lässigkeit. Freut dich diese Situation jetzt?"
Berger: "Ich bin da nicht sehr verwöhnt, daher ist es erfrischend (grinst; Anm. d. Red.)! Im Ernst: Das ist natürlich eine angenehme Nebenerscheinung, aber das Wichtigste für mich ist, dass er neben dem Fleiß gezeigt hat, dass er den Speed haben wird. Nun muss man ihm wirklich Zeit geben, sich dieses Jahr auf nächstes Jahr vorzubereiten. Er wird meiner Meinung nach seine Leistung bringen."

Frage: "Was kann man denn für das Rennen erwarten?"
Vettel: "Er soll einmal durchfahren. Bei so vielen Runden im Auto wird sicher das eine oder andere Problem auftauchen. Er soll konstant durchfahren und schauen, dass er sich ans Auto gewöhnt, dass er sich ans Team gewöhnt. Für mich ist das jetzt die Lernphase."

Frage: "Bei Ferrari und McLaren-Mercedes gab es heute viel Konfusion im Qualifying. Hast du das mitbekommen?"
Berger: "Ich muss sagen, wenn man so konzentriert ist auf die eigenen Autos, hat man kaum noch Zeit, nach links und rechts zu schauen. Ich habe nur den unglücklichen Ron Dennis gesehen an der Boxenmauer, weiß aber nicht warum."

Frage: "Die hatten einen Stau beim Reifenwechsel."
Berger: "Das ist einmal angenehm, dass nicht nur uns Fehler passieren, sondern auch den Topteams."

Frage: "Verstehst du es, dass in dieser Phase der Weltmeisterschaft auch bei denen Nervosität aufkommt?"
Berger: "Die Burschen sind extrem unter Druck - auf der Strecke und neben der Strecke. Man darf das nicht unterschätzen. Da gibt es viele schlaflose Nächte, wenn man das Ganze sehr ernst nimmt, und das machen Jean Todt und Ron Dennis und wir alle. Solche Nebenkriegsschauplätze sind da schon sehr belastend."