• 03.04.2007 16:08

  • von Fabian Hust

Berger: Kolles geht es nur ums Geld

Dass Spyker-Teamchef Colin Kolles Bergers Team verklagt, hat nach Ansicht des Österreichers nur einen Grund: Geld

(Motorsport-Total.com) - Spyker-Teamchef Colin Kolles ist in Lausanne Gerüchten zufolge vor Gericht gezogen, weil seiner Meinung nach die Scuderia Toro Rosso und das Super Aguri F1 Team nicht mit legalen Autos unterwegs sind. Diese sollen keine Eigenentwicklungen sein. Stattdessen soll Super Aguri das Vorjahresauto des Honda-Teams einsetzen, Toro Rosso gar den aktuellen RB3 in modifizierter Variante des Schwesterteams Red Bull Racing.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Berger glaubt nicht, dass er sich Sorgen machen muss, macht sich diese aber doch

Am Donnerstag wird Kolles zudem bei der Rennleitung offiziell gegen die beiden Autos Protest einlegen - damit steht auch Teamanteilseigner Gerhard Berger eine stressige Zeit bevor, der aber nicht auf seinen Kollegen zugehen wird. Der Österreicher hat bisher noch nichts Offizielles von der Klage gegen seinen Rennstall gehört: "Derzeit ist es also immer noch mehr Gerede als Fakten", so der 47-Jährige gegenüber der Nachrichtenagentur 'APA'.#w1#

Das Vorgehen von Spyker hat laut Berger aber nur einen Grund: Man möchte nicht am Ende der Saison als letztes Team der Konstrukteurswertung dastehen, dann würde man im kommenden Jahr den Reisekostenzuschuss verlieren. Kolles hat aus diesem Grund vorgeschlagen, dass die betroffenen Teams zwar am Rennen teilnehmen dürfen, aber nicht das Recht haben sollen, WM-Punkte einzufahren. "Es geht ihm nur um's Geld. Das ganze ist keine sportliche, sondern eine rein kommerzielle Geschichte", so Berger.

Angst vor dem Protest oder einem gerichtlichen Prozess hat Berger grundsätzlich nicht, schließlich hat man das Know-how am Auto nicht bei Red Bull Racing sondern bei Red Bull-Technology erworben, einem Unternehmen, das in der Formel 1 keinen Rennstall hat. Mit diesem Hilfskonstrukt hat man das heikle Thema geschickt umschifft. Das habe die FIA bestätigt und man habe "x-mal" prüfen lassen, dass das Vorgehen legal ist.

Dennoch hat Gerhard Berger Respekt vor einem Gang Spykers vor das Gericht, denn dies könnte anderer Ansicht sein als der Automobilweltverband und nach einem zähen Prozess rückwirkend dem Team die Concorde-Gelder von 2007 aberkennen - das käme dann einer finanziellen Hinrichtung gleich.