• 16.06.2001 13:04

Berger fordert Überarbeitung der Vermarktungsregeln

Gerhard Berger erklärt, welche Bedingungen die Hersteller für ein Bleiben in der Formel 1 verlangen

(Motorsport-Total.com/sid) - Im Streit zwischen den Automobilherstellern und der Kirch-Gruppe um die Macht in der Formel 1 hat BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger einen Lösungsvorschlag unterbreitet. "Wenn die Vermarktungsregeln, die bis 2007 festgelegt sind, überarbeitet werden und die Wünsche der Hersteller einfließen, könnten wir nächste Woche einig sein", sagte der Österreicher dem Nachrichtenmagazin 'Der Spiegel'.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Gerhard Berger weiß, was die Automobilhersteller wollen

Die Hersteller fürchten, dass die Formel 1 nur noch im Pay-TV zu sehen sein könnte und drohen mit einer Konkurrenzserie ab 2008. Die Autohersteller wollten laut Berger vor allem Garantien, dass sich ihre Rieseninvestitionen auch für die Zeit nach Bernie Ecclestone rentieren: "Das erfordert Mitsprache, zum Beispiel bei der Verteilung der Fernsehgelder."

Bei zwei konkurrierenden Serien würden nach Meinung des ehemaligen Grand-Prix-Piloten beide auf der Strecke bleiben, deshalb sei es nur eine Frage der Zeit, bis eine vernünftige Diskussion zwischen den Werken und Kirch beginne: "Kirch ist ein Medienkonzern, der das Produkt Formel 1 weiterbringen kann. Die Hersteller können für die Stabilität der Show garantieren. So schlecht passt das gar nicht zusammen."

Kirch hat über den Medienkonzern EM.TV insgesamt 75 Prozent der Formel-1-Holding Slec übernommen und sich für 669 Millionen Mark in einem ab 2008 gültigen Jahrhundertvertrag die Vermarktungsrechte an der Königsklasse gesichert. Wegen der im Besitz des Medienkonzerns befindlichen Mehrheit befürchten die Hersteller eine Verschiebung der Formel 1 ins Pay-TV.

Die Kirch-Gruppe dementierte entsprechende Pläne und versichert, dass die Rennen auch über den bis 2003 laufenden Vertrag des Kölner Privatsenders RTL hinaus weiterhin im Free-TV übertragen würden. Zudem wurde den Herstellern eine Beteilgung an der Slec angeboten. Bis 2007 sind die Rennställe laut Concorde Agreement vertraglich zur Teilnahme an der Formel 1 verpflichtet.