Berger: Ferrari hat den besseren Motor
BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger bestätigt nicht die Meinung vieler Experten, wonach BMW den besten Formel-1-Motor habe
(Motorsport-Total.com) - Für die meisten Formel-1-Experten war und ist klar, dass BMW den besten Motor in der Formel 1 hat. Auch wenn der Abstand nicht groß war, BMW soll im vergangenen Jahr einen PS-Vorsprung gegenüber Ferrari und Mercedes gehabt haben. Vor allem die Tatsache, dass die BMW-Williams in der vergangenen Saison auf den Geraden meistens die Schnellsten waren, wurde auf den PS-Vorsprung geschoben. Allerdings lässt sich mit der Aerodynamik der Top-Speed wesentlich leichter erhöhen als mit dem Motor, das zeigte sich vor drei Jahren bei Arrows, wo man mit einem deutlichen PS-Manko immer wieder die Top-Speeds aufstellte.

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Wenn Gerhard Berger eine Jacke braucht, funktionieren die Michelin-Reifen nicht...
Ausgerechnet BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger hat nun in einem 'kicker'-Interview indirekt durchblicken lassen, dass man nicht den besten Motor hat. Auf die Frage, was Ferrari so stark mache, meinte der Österreicher: "Das Gesamtpaket, speziell die Aerodynamik. Motorisch fehlt uns nicht sehr viel. Unser Motor hat das Potenzial und wird im Lauf der Saison noch besser. Wir arbeiten an weiteren Verbesserungen, schon für die nächsten Wochen."
Berger ist mit dem ersten Rennwochenende in Melbourne zufrieden, da man nach 20.000 Testkilometern ("So viel hat noch nie jemand getestet") "zwei technisch problemlose Trainingstage" genießen konnte. Für den ehemaligen Formel-1-Piloten stand sowieso schon vor dem Saisonstart fest, dass Ferrari noch immer WM-Favorit ist: "Aber das Auto hinter Ferrari zu sein, ist schon erfreulich", so Berger.
Vor allem die Michelin-Reifen, die laut Berger bei Temperaturen von unter 20 Grad gegen Bridgestone keine Chance haben, seien in dieser Saison ein wichtiger Faktor. Auf Strecken wie Montreal und Monza möchte man die alten Stärken ausspielen und wie im vergangenen Jahr gewinnen. Der Vorteil in Hockenheim ist jetzt aber dahin: "Dort haben wir unseren Vorteil der langen Geraden verloren", hat Berger allen Grund, sich über den Streckenumbau nicht unbedingt zu freuen.

