• 14.04.2009 16:03

Bell: "In China wird KERS hilfreich sein"

Renault-Technikchef Bob Bell spricht über den bevorstehenden Grand Prix von China und erklärt, worauf es in Schanghai ankommt

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Bob, wie beurteilen Sie die Leistung beim Grand Prix von Malaysia?"
Bob Bell: "Das war deutlich unter unseren Erwartungen. Wir hatten keine neuen Komponenten an Bord, sodass es sich praktisch um die gleichen Autos wie in Melbourne handelte und auch unsere Konkurrenzfähigkeit auf ähnlichem Niveau lag. Während der Wintertests zeigte der Renault R29 allerdings eine bessere Performance. Wir wissen also, dass mehr in dem Wagen steckt, das wir momentan aber nicht herauskitzeln können."

Titel-Bild zur News: Bob Bell

Bob Bell blickt voraus auf den Grand Prix von China am kommenden Wochenende

"Ich gehe davon aus, dass es an einem sehr kleinen und empfindlichen Detail liegt. Wir müssen verstehen, was das Problem ist, und eine Lösung finden. Vor dem Grand Prix von China werden wir einige Veränderungen am R29 vornehmen, um unsere Performance so zu steigern, wie wir uns das vorstellen. Wir werden aber mit Sicherheit nicht über Nacht zur absoluten Spitze im Feld zählen."#w1#

Frage: "Sind Sie mit den Leistungsvorteilen des KER-Systems bislang zufrieden? Werden Sie es auch in China einsetzen?"
Bell: "An unserer grundsätzlichen Meinung, eher mit KERS als ohne zu fahren, hat sich nichts geändert. Es gibt einige Strecken im Kalender, auf denen das KER-System einen klaren Vorteil bietet. Malaysia war mit Sicherheit eine davon."

"Im weiteren Saisonverlauf gibt es aber Kurse, auf denen der Nutzen der Technologie fraglich sein wird. Wir werden den Sinn eines Einsatzes daher von Rennen zu Rennen bewerten müssen. In China wird KERS mit Sicherheit hilfreich sein. Insgesamt funktioniert unser System gut und gibt uns die Vorteile, die wir erwartet haben. Dies zahlt sich besonders in Positionskämpfen und beim Start aus."

¿pbvin|512|1434||1pb¿Frage: "Was können Sie uns über die Herausforderungen des Shanghai International Circuits sagen?"
Bell: "Es ist ein moderner Kurs mit einem sehr ebenen Belag und einer Mischung aus schnellen und langsamen Passagen. Lange Geraden finden sich ebenso wie enge Schikanen und Hochgeschwindigkeitskurven. Eine solche Strecke verlangt von den Ingenieuren immer, ein Setup zu finden, das in einem breiten Anforderungsbereich sehr gut funktioniert."

"Die Bremsen werden auf dem Shanghai International Circuit nicht allzu sehr beansprucht, aber die Reifen können stark gefordert werden, vor allem in der langen ersten Kurve mit ihrem immer enger werdenden Radius. In puncto Aerodynamik werden wir mit einem eher konventionellen Paket fahren. Das Hauptaugenmerk wird darauf liegen, einen guten Kompromiss zu finden."

Frage: "Wie ist die Stimmung im Team nach den ersten beiden Saisonläufen?"
Bell: "Alle sind hoch motiviert und arbeiten mit Hochdruck daran, den Renault R29 weiter zu verbessern. Derzeit laufen in beiden Workshops einige interessante Projekte, die unsere Performance steigern werden - sowohl in puncto Aerodynamik wie auch in technischer Hinsicht. Wir sind alle sehr positiv eingestellt und bereit für kommende Herausforderungen."

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