• 14.04.2009 16:48

  • von Britta Weddige

Renault: In China ein Schritt nach vorn?

Fernando Alonso ist fest davon überzeugt, dass sein Team den R29 schneller machen kann - Nelson Piquet jun. will sich in China im Qualifying steigern

(Motorsport-Total.com) - Wir werden uns steigern - so lautet die Kampfansage der Renault-Piloten vor den nächsten Rennen. Fernando Alonso musste mit leeren Händen vom Chaos-Grand-Prix in Malaysia abreisen. Der Regen kam für den Renault-Piloten genau im falschen Zeitpunkt. Und als das Rennen abgebrochen wurde, befand sich der Spanier außerhalb der Punkteränge. "Ich hatte einen fantastischen Start und konnte dank unseres KER-Systems schon in den ersten Kurven von Rang neun bis auf den dritten Platz vorfahren", sagte Alonso.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso glaubt an das Können seines Teams, den R29 zu verbessern

"Da ich aber mit vollen Tanks fuhr, war es nicht leicht, meine Position gegen die Verfolger zu verteidigen. Dann fing es an zu regnen, und noch bevor ich Gelegenheit hatte, auf Regenreifen zu wechseln, rutschte ich von der Strecke. Danach ging es nur noch darum, zur richtigen Zeit die richtigen Reifen aufgezogen zu haben - aber vorauszusagen, wie stark es noch regnen würde, war gar nicht so einfach", schilderte der Spanier. Das Rennen abzubrechen sei "definitiv die korrekte Entscheidung", so Alonso, "denn unter diesen Bedingungen weiter zu fahren, wäre sehr gefährlich gewesen."#w1#

Auch Teamkollege Nelson Piquet jun. bezeichnete das Malaysia-Rennen als "reines Glücksspiel": "Mein Start war hervorragend, und ich konnte vier Positionen gutmachen. Während des ersten Teils sah alles recht günstig für uns aus: Ich hatte viel Sprit an Bord, zudem lag das Auto auf der trockenen Strecke sehr gut. Dann setzte der Regen ein und ich musste früh an die Box. Die Wetterbedingungen waren wirklich schlimm. Ich konnte den Wagen bei der schlechten Sicht und dem Aquaplaning kaum unter Kontrolle halten. Unter diesen Umständen die richtige Strategie zu finden, war schwierig, aber das Team hat einen guten Job gemacht. Es ist einerseits sehr schade, dass wir nicht neu starten konnten. Andererseits waren die Streckenverhältnisse die schlechtesten, die ich je bei einem Grand Prix erlebt habe."

"Im vergangenen Jahr haben wir gezeigt, dass wir in der Lage sind zurückzuschlagen." Fernando Alonso

Doch es ist nicht allein das Lotterie-Pech, das Renault derzeit Probleme bereitet. Alonso weiß, dass das Team den R29 noch verbessern muss. Der Spanier ist jedoch mehr als zuversichtlich, dass das gelingt: "Absolut, ich glaube an mein Team. Im vergangenen Jahr haben wir gezeigt, dass wir die fehlende Performance im Fahrzeug finden können und in der Lage sind zurückzuschlagen. Wir befinden uns immer noch am Anfang der Saison, und jedes Teammitglied arbeitet hart daran, den Renault R29 weiterzuentwickeln und ihn für die kommenden Rennen noch konkurrenzfähiger zu machen."

Schritt für Schritt nach vorn

Er sei natürlich enttäuscht darüber gewesen, dass es in Malaysia keine Punkte für ihn gab, sagte Alonso, denn "schließlich ist es mein erklärtes Saisonziel, in jedem Rennen zu punkten." Schritt für Schritt soll es nun nach vorn gehen - Wunder erwartet sich der Spanier nicht: "Das Auto vor der Rückkehr nach Europa grundlegend zu verbessern, wird nicht einfach werden. Aber wir haben aus den vergangenen beiden Rennen viel gelernt und schon in Malaysia Fortschritte verzeichnen können. In Schanghai werden wir einen weiteren Schritt nach vorne machen und hoffentlich ein paar Punkte einfahren."

"Das Team ist hochmotiviert und entschlossen, in China einen guten Job zu machen." Nelson Piquet jun.

Teamkollege Piquet jun. schloss sich diesem Optimismus an: "Das Team ist hochmotiviert und entschlossen, in China einen guten Job zu machen. Wir haben das Auto bereits zwischen Australien und Malaysia verbessert und müssen in diese Richtung weiterarbeiten, um noch mehr für China herauszuholen. Ich kenne die Jungs in der Entwicklung und weiß, dass sie sehr hart an Verbesserungen für die kommenden Rennen arbeiten. Ich bin sicher, dass wir uns im Lauf der Saison weiter steigern werden."

Gute Erinnerungen an Schanghai

Alonso mag den Kurs in Schanghai: "Er ähnelt mit seinen schnellen Kurven, den langen Geraden und den langsamen Abschnitten ein wenig dem Sepang International Circuit. Es gilt also bezüglich des Set-ups, einen Kompromiss zwischen genug Abtrieb für die schnellen Kurven und einer hohen Endgeschwindigkeit auf den Geraden zu finden", erklärte der Doppelweltmeister, der gute Erinnerungen an Schanghai hat: "2005, als Renault den Konstrukteurstitel holte, habe ich in China gewonnen. Darüber hinaus bin ich immer gerne in China, denn die Fans hier sind wirklich sehr leidenschaftlich."

"Die Fans hier sind wirklich sehr leidenschaftlich." Fernando Alonso

Auch Piquet jun. hat gute Erinnerungen an Schanghai: Im vergangenen Jahr konnte er dort als Rookie in die Punkte fahren. Am kommenden Wochenende will er wieder Zählbares holen. "Nach den ersten beiden Rennen haben wir gesehen, wie dicht alle Teams beieinander liegen. Trotzdem will ich kommendes Wochenende Punkte holen", sagte der Brasilianer.

Piquet jun. weiß auch schon, woran er dafür noch arbeiten muss: "Auf jeden Fall muss ich meine Leistung im Qualifying verbessern, sodass ich Q2 oder sogar Q3 erreiche und ich mir eine gute Strategie für das Rennen zurechtlegen kann. Der Kurs in Shanghai ist sehr anspruchsvoll für die Reifen. Darum müssen wir am Freitag ein umfangreiches Reifenprogramm absolvieren, damit wir optimal vorbereitet ins Rennen gehen."