Belgien: Lotus lässt Passiv-DRS im Schrank
Neben dem längeren Radstand hat man bei Lotus nun auch das passive DRS für den Großen Preis von Belgien zurückgezogen - 2014er Lotus seit 18 Monaten designt
(Motorsport-Total.com) - Viele Updates hatte Lotus vor dem Großen Preis von Belgien angekündigt, doch zu sehen bekommen die Fans kaum etwas davon. Der längere Radstand wurde genauso wieder in die Mottenkiste gepackt wie das passive DRS. Zwar experimentierte das Team von Eric Boullier im ersten Training mit dem System, das bei höheren Geschwindigkeiten für einen Strömungsabriss sorgen sollte, doch da der Regen die Entwicklungsarbeit behinderte, packt man das "Device", wie es im Team genannt wird, wieder ein.

© xpbimages.com
Lotus hofft, auch ohne Passiv-DRS pfeilschnell zu sein Zoom
"Ich denke nicht, dass wir es weiter am Wochenende einsetzen, weil wir nicht genügend Runs im Trockenen bekommen haben", erklärt Technikchef Nick Chester. "Wir konnten nicht das normale Feedback bekommen, das wir gerne hätten. Das hat uns ein bisschen nervös gemacht, und wir wollen nicht mit etwas in das restliche Wochenende gehen, das vielleicht Probleme verursacht - besonders wenn das Auto sowieso schon konkurrenzfähig ist."
Eventuell kommt das System in Monza wieder zum Einsatz - genau wie der längere Radstand, der dann seine Premiere am E21 feiern soll. "Wir streben eine starke Entwicklung zum Ende des Jahres an, und ein längerer Radstand für Monza ist Teil davon", verrät Chester."Wir wollten das tun, weil wir die Performance-Sprünge, die damit verbunden sind, gesehen haben", erklärt der Lotus-Mann. Die Homologation dafür sei jedenfalls schon vollzogen. Das Team erwartet sich davon ein stabileres Auto und Vorteile im Reifenmanagement.
Doch nach der Einführung dieses Updates in Monza soll noch lange nicht Schluss sein. Auch danach werde man noch neue Entwicklungen an den aktuellen Boliden bringen. Von einem Entwicklungsstopp im Hinblick auf 2014 kann bei Lotus keine Rede sein - doch dies könne man sich erlauben, meint Chester. "Wir haben schon vor 18 Monaten mit dem Design des 2014er Autos begonnen. Dadurch können wir unser aktuelles Auto länger entwickeln, weil wir für das kommende Jahr gut aufgestellt sind."
So eine Situation erhofft man sich auch bei Sauber. Bei den Schweizern überlegt man noch, ob man das passive DRS nach dem Training auch im Rennen einsetzt. "Das System hat besser funktioniert, als erwartet", erklärt der Leitende Ingenieur an der Strecke, Tom McCullough. "Wir sind noch nicht an dem Punkt, an dem wir denken, dass wir damit Rennen fahren werden, auch wenn wir im Moment sehr in Versuchung sind." Eine Entscheidung werde man nach eingehender Analyse heute Abend treffen.

