• 15.10.2008 15:49

  • von Britta Weddige

Bei Räikkönen steht ein arbeitsreicher Winter an

Rund 9.000 Testkilometer soll Kimi Räikkönen im Winter abspulen - 2008 hat der Finne viele Lektionen gelernt, die er nächstes Jahr im Titelkampf nutzen will

(Motorsport-Total.com) - Noch-Weltmeister Kimi Räikkönen hat einen arbeitsreichen Winter vor sich. Der 28-Jährige wird bei Ferrari einen Großteil der Saisonvorbereitung für nächstes Jahr übernehmen. Das hat Technik-Chef Aldo Costa nun in einem Interview mit der finnischen Zeitung 'Turun Sanomat' angekündigt. "Kimi wird etwa 9.000 Testkilometer oder 30 Renndistanzen fahren", so Costa. "In einem Monat wird er viel mehr Runden fahren als während der gesamten Saison."

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen hat sich vorgenommen, im nächsten Jahr wieder anzugreifen

Im nächsten Jahr wird viele neu in der Formel 1 und Räikkönen hofft, dass er mit dem den völlig veränderten Regularien angepassten Auto besser zurechtkommt als mit dem F2008. "Es wird sich so viel ändern", erklärte der Finne. Er geht davon aus, dass er an Weihnachten weiß, "wie es läuft und ob wir uns verbessert haben oder nicht."#w1#

Räikkönen will im kommenden Jahr wieder durchstarten und erneut Jagd auf den Titel machen. In diesem Jahr ist der WM-Zug für ihn seit Fuji endgültig abgefahren. In dieser Saison lief einfach zu viel bei dem Finnen schief. Den Titelkampf kann er nur noch als Beobachter verfolgen. "Lewis Hamilton hat zwar mehr Punkte, aber es kann sich schnell alles ändern. Wer weiß, vielleicht bauen die anderen wieder einen Unfall, wie am Sonntag", sagte Räikkönen dem italienischen Magazin 'Autosprint' über den möglichen WM-Ausgang. "Ich hätte im vergangenen Jahr auch nicht allzu viel darauf gewettet, dass ich noch den Titel hole. Für Felipe und das Team wäre es schön, wenn er es schaffen würde. Aber für mich ändert sich nun nichts mehr."

Die Leute reden viel...

"Ich hatte auch schon früher schwierige Phasen. Das gehört dazu." Kimi Räikkönen

Er wehrt sich allerdings erneut gegen den Eindruck, er habe die Lust am Formel-1-Fahren verloren. Von den Lektionen, die er in diesem Jahr gelernt hat, will Räikkönen im nächsten Jahr profitieren. Und er betont, dass er sich von Misserfolgen nicht unterkriegen lässt. "Ich hatte auch schon früher schwierige Phasen. Das gehört dazu", sagte Räikkönen. Er macht sich nicht allzu viel aus dem, was ihm die Leute nachsagen: "Wenn du dann ein gutes Ergebnis holst, reden die Leute, die eben noch gesagt haben, dass du unfähig bist, plötzlich wieder ganz anders über dich. Das ist nicht das erste Mal."

Natürlich hätte er gern bessere Ergebnisse geholt und Fehler vermieden, fuhr Räikkönen fort, "aber das passiert eben manchmal. Und lieber passiert mir das in diesem Jahr, das ohnehin nicht so gut war, als im nächsten Jahr."

Die Wende kam zu spät

Um gute Ergebnisse holen zu können, müsse alles zusammenpassen, so der Ferrari-Pilot: "Manchmal ist das aber nicht der Fall. Im vergangenen Jahr hatten wir auch so ein Tief, aber wir konnten es überwinden. In diesem Jahr hatten wir Probleme, vielleicht auch aufgrund von Fehlentscheidungen. Und als wir das überwunden hatten, war es leider zu spät. Vielleicht hat uns das die Saison gekostet. Aber wir haben wenigstens etwas für das nächste Jahr gelernt."

"Wir haben viel gelernt, was für das kommende Jahr hilfreich sein wird."

Man habe in dieser Saison viel am Auto geändert, so Räikkönen. Er sei mit den Veränderungen jedoch nicht so zurechtgekommen. Deshalb sei man in Spa wieder zu bewährten Konzepten zurückgekehrt. Für den Finnen was das der Wendepunkt - auch wenn es ihm in der WM nichts mehr geholfen hat: "In Spa lief es wieder viel besser. Aber da lagen wir schon zu weit zurück, da war es schon zu spät."

Obwohl er sich nun im F2008 wieder besser fühlt, verhält sich das Auto weiter nicht immer so, wie sich Räikkönen das wünscht. "Manchmal ist es gut und dann wieder ist es von der Leistung her zu unbeständig", berichtete der Finne. "Aber wir haben viel gelernt, was für das kommende Jahr hilfreich sein wird. Ich weiß, dass wir andere Autos und Reifen haben werden, aber gewisse Dinge werden doch gleich bleiben."