Bei McLaren-Mercedes muss Montoyas Speck weg

BMW-Williams hat ihn zum Abnehmen ermuntert, bei McLaren-Mercedes wird Montoya zu einem Fitnessprogramm regelrecht gezwungen

(Motorsport-Total.com) - Sowohl BMW-Williams als auch McLaren-Mercedes sind für ihr angeblich stark unterkühltes Arbeitsklima bekannt, dennoch gibt es zwischen den beiden Teams Mentalitätsunterschiede. Dies musste nun auch Juan-Pablo Montoya feststellen, der von seinem neuen Chef Ron Dennis praktisch zum Abnehmen gezwungen wird.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoyas Bauch

Ist dieser Bauch zu dick? Montoya muss bei seinem neuen Team abspecken...

Als der Kolumbianer 2001 in die Formel 1 kam, eilte ihm der Ruf des Crashpiloten ebenso voraus wie seine Vorliebe für 'McDonald's', 'Burger King' und ähnliche Fast-Food-Ketten. Wurde er während seiner Zeit in Amerika wegen seiner Bodenständigkeit noch für seinen "Schwimmreifen" um den Bauch geschätzt, so musste er sich in der hochprofessionellen Formel 1 prompt Kritik gefallen lassen - selbst Freund Rubens Barrichello nannte ihn scherzhaft "El Gordo", was übersetzt so viel wie "Fettwanst" bedeutet.#w1#

"Gewichtsprobleme hatte ich schon immer"

Zunächst zeigte sich der 29-Jährige davon unbeeindruckt: "Gewichtsprobleme hatte ich schon immer, aber mal ehrlich, wenn wir nach einem Rennen aus dem Auto steigen, dann sehen andere meist erschöpfter aus als ich." Frank Williams und Patrick Head dürften dies ähnlich gesehen haben und ließen die Zügel etwas lockerer schleifen, doch nun, bei den "Silberpfeilen", gibt es keine Samthandschuhe mehr, sondern nur noch die Peitsche...

Seit Oktober verfolgt Montoya auf Drängen des Teams ein intensives Diat- und Fitnessprogramm, welches neben körperlichem Training eine Nahrungsaufnahme von maximal 1.800 Kilokalorien am Tag vorsieht. Laut der spanischen Zeitung 'Marca' hat er so binnen weniger Wochen sechs Kilogramm an Gewicht verloren. Fest steht: Der "Schwimmreifen" ist fast weg und der Neo-McLaren-Mercedes-Pilot wirkt austrainierter und fitter denn je.

"Es ist lustig", sagte er jedoch heute in London, "denn als ich in die Formel 1 gekommen bin, hat Frank Williams gesagt, 'Du bist fett und übergewichtig'. Bei meinem ersten Rennen hatte ich mit Helm und allem 75 Kilo. Jetzt sagt jeder, wie fit ich aussehe, dabei habe ich wahrscheinlich ohne Helm 75 Kilo. Ich trainiere jetzt viel und habe das auch schon immer getan, aber bei McLaren motivieren sie mich immer, noch härter zu arbeiten."

Montoya ist der kleinste McLaren-Mercedes-Fahrer

Im Vergleich mit seinen Teamkollegen steht Montoya auch ziemlich schlecht da, was den Body-Mass-Index angeht: Kimi Räikkönen hat mit einer Körpergröße von 175 Zentimetern bei 63 Kilogramm die ideale Rennfahrerfigur, Montoya wiegt laut offiziellen Angaben stolze 72 Kilogramm, misst aber nur 168 Zentimeter, und Pedro de la Rosa bringt genau wie Alexander Wurz 74 Kilogramm auf die Waage, ist aber um acht Zentimeter kleiner als der Österreicher, nämlich 178.

Bei BMW-Williams habe ihn nie jemand zum Trainieren aufgefordert, doch das ist jetzt anders, so Montoya: "McLaren stellt mir die Geräte zur Verfügung, mit denen ich härter arbeiten und mehr aus mir rausholen kann. Williams hat mir auch immer gesagt, "Nimm ein paar Kilo ab", aber unternommen haben sie deswegen nie etwas. Ich arbeite jetzt mit Gerry, der früher Coulthards Betreuer war, und wir kommen super miteinander aus. Er versteht, was ich mag und was ich nicht mag."