"Bei McLaren haben wir so etwas noch nicht gesehen"
Der McLaren-Mercedes-Testfahrer über den Fahrstil von Fernando Alonso und die Umstellung auf die neuen Bridgestone-Reifen
(Motorsport-Total.com) - Rund 900 Mitarbeiter arbeiten im 'McLaren Technology Centre' auf rund 57.000 Quadratmetern, einige Angestellte davon auch am neuen McLaren-Mercedes MP4-22, mit dem der Rennstall zusammen mit Fernando Alonso und Formel-1-Neuling Lewis Hamilton an alte Erfolge anknüpfen möchte.

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Pedro de la Rosa findet den Fahrstil seines Landsmannes bemerkenswert
In insgesamt acht Autoklaven werden die Kohlefaser-Bauteile für das neue Auto gebacken, im neuen Windkanals werden im Moment Modelle im Maßstab 1:2 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche untersucht. Unermüdlich versucht man, für das kommende Jahr ein konkurrenzfähiges Auto auf die Beine zu stellen.#w1#
"Nun müssen wir schauen, was Fernando möchte", so Testfahrer Pedro de la Rosa am Rande eines Pressetermins in Woking. "Es ist notwendig, mit ihm zu sprechen und seinen Fahrstil zu analysieren, der vor allem sehr aggressiv ist. Es ist jedoch klar, dass seinen Fahrstil sehr schnell ist."
Der britisch-deutsche Rennstall musste sich auf den außergewöhnlichen Fahrstil von Fernando Alonso einstellen: "Bei McLaren haben wir so etwas noch nicht gesehen, jemand, der so aggressiv in eine Kurve einlenkt", erklärt de la Rosa. "Wir müssen ihm ein Auto liefern, das zu diesem Fahrstil passt."
Hinzu kommt die Umstellung auf die Bridgestone-Reifen, die sich nach Aussage des Spaniers bei den ersten Testfahrten dieser Woche in Barcelona deutlich bemerkbar gemacht hat: "Die Autos verhalten sich komplett anders. Sie haben viel Haftung verloren, vor allem an der Hinterachse, aus diesem Grund ist es notwendig, das Setup zu verändern."
Die Reifen werden in der kommenden Saison für alle gleich sein, somit müssen sich die Teams bei der Anpassung an die Gummis und auf anderen Gebieten Vorteile verschaffen. Im Hinblick auf den Motor gibt sich der 35-Jährige zuversichtlich: "Die Daten, die wir haben, sehen sehr gut aus. Mercedes hat großartige Arbeit geleistet."
Einige Kollegen glauben, dass Ferrari aufgrund der langjährigen und vor allem intensiven Zusammenarbeit mit Bridgestone im kommenden Jahr einen Vorteil haben wird. Dieser Meinung schließt sich der McLaren-Mercedes-Testfahrer nicht an: "Ich glaube nicht, dass Ferrari einen großen Vorteil haben wird. Die Reifen sind neu und der Vorteil von Ferrari ist verhältnismäßig gering. Ich glaube, dass wir uns innerhalb von zwei Monaten alle angepasst haben."

