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Baumgartner lässt sich nicht unterkriegen
Minardi-Pilot Zsolt Baumgartner hat den Mut noch nicht verloren, obwohl er dem Feld weiterhin hoffnungslos hinterher fährt
(Motorsport-Total.com) - Minardi-Pilot zu sein, ist 2004 noch schwieriger als früher: Gianmaria Bruni und Zsolt Baumgartner hinken den Schnellsten regelmäßig um die fünf Sekunden hinterher und schöpfen ihre einzige Motivation aus dem teaminternen Duell. Speziell Baumgartner hat sich damit inzwischen aber gut abgefunden.

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Sympathisch, aber in der Formel 1 bisher noch erfolglos: Zsolt Baumgartner
"Unser Minardi ist cirka drei Jahre alt, ebenso der Motor", erklärte der Ungar im Interview mit unseren Kollegen von 'Sport1'. "Einige Sachen können wir damit eben nicht erreichen. Die Mechaniker, Ingenieure und natürlich auch wir Fahrer machen das maximal Mögliche, was unsere Mittel eben hergeben." Mehr als Platz neun beim ausfallsreichen Rennen in Monaco war bisher aber nicht drin, von Punkten kann man als Minardi-Pilot anno 2004 trotz des neuen Wertungssystems nur noch träumen...#w1#
Teamkollege Bruni der einzige Maßstab für Baumgartner
"Die einzige Möglichkeit, unsere Leistung zu messen, besteht im Wettkampf mit dem eigenen Teamkollegen", so Baumgartner, der übrigens fließend Deutsch spricht, weiter. "Jeder weiß, dass man uns nicht einfach neben die anderen Teams stellen kann. Ich glaube, sogar der Jordan-Ford hat über 40 PS mehr unter der Haube. So bleiben uns nur der teaminterne Vergleich und ebenso die Vorjahresleistungen, um unsere Ergebnisse zu bewerten. Da diese nicht schlecht sind, ziehe ich daraus meine Motivation."
Nach einem katastrophalen Saisonauftakt konnte sich der 23-Jährige bei den letzten Rennen recht tapfer aus der Affäre ziehen - sogar im teaminternen Qualifying-Duell mit Gianmaria Bruni hat er mittlerweile auf drei zu fünf aufgeschlossen. Darüber hinaus bereitet er den Fans vor Ort immer wieder Freude mit spektakulären Drifts. Der Minardi ist das unruhigste Auto der Formel 1, dementsprechend hoch sind Baumgartners Einlagen zu bewerten, auch wenn so ein Fahrtstil natürlich nicht effizient ist.
"Werde die Möglichkeit bei anderen Teams bekommen"
Trotzdem betonte er - ebenfalls gegenüber 'Sport1' -, "zuversichtlich" zu sein, auch für die nächsten Jahre ein Cockpit in der Formel 1 ergattern zu können: "Falls ich dieses Jahr gut zu Ende fahren kann und die nötigen Ergebnisse erreiche, werde ich in Zukunft die Möglichkeit bei anderen Teams bekommen." Und: "Bestimmt könnte ich in einem besseren Auto auch bessere Ergebnisse einfahren. Dazu bräuchte ich natürlich ein wenig Erfahrung mit dem Auto, aber definitiv wären da auch bessere Resultate zu erwarten."
In der Königsklasse debütiert hat der Ungar übrigens letztes Jahr bei seinem Heimrennen in Budapest als Ersatz für den verletzten Ralph Firman bei Jordan. Im Winter nahm er dann Verhandlungen mit dem Minardi-Team auf, die schon zu scheitern drohten, weil sein persönlicher Sponsor 'MOL' das Engagement rigoros kürzte. Nur eine Spendenaktion ungarischer Formel-1-Enthusiasten sicherte Baumgartner sein Minardi-Cockpit bis Jahresende.

