Barrichello verlässt sich voll und ganz auf sein Talent
Über seinen miserablen Honda-Einstand ist Rubens Barrichello schwer enttäuscht, Zweifel an seinem Talent lässt er deswegen aber nicht aufkommen
(Motorsport-Total.com) - Nach sechs Jahren und zumindest zum Teil recht ermutigenden Leistungen bei Ferrari kam Rubens Barrichello mit dem Ziel zu Honda, endlich Weltmeister zu werden. Angesichts seiner wenig berauschenden Vorstellungen bei den Auftaktrennen in Bahrain und Malaysia wird er nun von vielen bereits abgeschrieben, doch dagegen wehrt sich der Brasilianer mit Händen und Füßen.

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Rubens Barrichello erlebte bisher einen völlig verkorksten Saisonauftakt
Der ernüchternde Vergleich mit seinem Teamkollegen sei jedenfalls nicht repräsentativ: "Jenson (Button; Anm. d. Red.) kennt das Auto, aber er macht auch einen Superjob", erklärte Barrichello im Interview mit 'autosport.com'. "Ich mache mir wegen meiner Pace im Verhältnis zu ihm aber keine Sorgen, sondern nur hinsichtlich meiner eigenen Erwartungen. Das ist kein Spielchen, sondern ich muss mich auf einige Dinge einfach neu einstellen."#w1#
Es sei nach so vielen Jahren bei einem Team eben nicht einfach, sich an eine neue Arbeitsweise zu gewöhnen, zumal sich auch die Philosophien bei Honda und Ferrari stark voneinander unterscheiden. Doch Barrichello ist zuversichtlich, dass er seinen eigenen Erwartungen schon bald gerecht werden kann: "Ich muss ganz anders fahren als in den vergangenen Jahren. Das ist keine Entschuldigung, sondern ich muss es einfach hinbekommen", kündigte er an.
"Ich muss erst einmal meinen Problemen auf den Grund gehen, bevor ich sagen kann, ob ich glücklich bin oder nicht. Im Moment bin ich jedenfalls nur enttäuscht, denn in den ersten beiden Hitzerennen hatte ich weniger Grip als bei den Tests. Ich hatte Probleme auf der Bremse und auch in Sachen Traktion. Ich hätte beide Male in die Punkte fahren können, aber für jemanden, der dachte, beide Male gewinnen zu können, ist das zu wenig. Wir müssen hart arbeiten", so der 33-Jährige.
"Es ist wirklich enttäuschend, in keinem der ersten beiden Rennen gepunktet zu haben, aber unterm Strich weiß ich, wo ich stehe, dass ich beruhigt ins Bett gehen und mich auf mein Talent verlassen kann", fügte er selbstbewusst an. "Ich werde diese Probleme in den Griff bekommen. Das soll nicht arrogant rüberkommen, sondern ich muss mich einfach konzentrieren und so hart wie möglich arbeiten. Das wird nun geschehen."
Die Vorzeichen dafür, dass Barrichello schon am kommenden Wochenende die Wende gelingen könnte, stehen gar nicht so schlecht, schließlich hat er im Albert Park immer wieder mit soliden Leistungen aufhorchen lassen. Im Vorjahr belegte er den starken zweiten Platz hinter Giancarlo Fisichella, was - abgesehen vom zweiten Platz beim Skandalrennen in Indianapolis - sein bestes Resultat bleiben sollte...

