Barrichello: Teamorder gehört zur Formel 1 dazu
Der Ferrari-Pilot erklärt warum er aus eigener Kraft vor "Schumi" ins Ziel kommen will und was ihm der Vize-Titel bedeutet
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich ist der Zweite immer der erste Verlierer. Das gilt nicht nur wenn es darum geht einen Formel-1-Grand Prix zu gewinnen, sondern auch im Hinblick auf die Weltmeisterschaft. Kein Fahrer möchte gerne Zweitbester sein. Doch wenn man wie Ferrari schon den Fahrerweltmeister stellt und auch schon die Konstrukteursweltmeisterschaft verteidigt hat, dann rücken plötzlich auch sonst weniger erstrebenswert erscheinende Ziele in den Vordergrund. Dieses Wochenende könnte das Team aus Maranello eine schwere Entscheidung zu treffen haben. Lässt man Michael Schumacher seinen zehnten Saisonsieg holen und damit einen neuen Rekord aufstellen oder muss sich der Deutsche dem Wunsch Ferraris, Barrichello zum Vize-Weltmeister zu machen, unterordnen?

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Barrichello will Schumacher in Spa aus eigener Kraft besiegen
Geht es nach Rubens Barrichello, dann würde er es am liebsten vermeiden in die Verlegenheit zu kommen sich helfen lassen zu müssen. Auf der Pressekonferenz am Donnerstag in Spa erklärte der Brasilianer, dass er lügen würde, würde er sagen dass ihm Platz 2 in der Fahrer-WM nichts bedeutet.
"Michael hat die Meisterschaft gewonnen und nun geht es darum herauszufinden wer 'best of the rest' ist. Natürlich ist es mir aber wichtiger Rennen zu gewinnen. Vielleicht mögen wir nicht immer die Teamorder verstehen, jedoch gehört sie zu unserem Job dazu und das müssen wir respektieren. Beim letzten Rennen, in Ungarn, stellte sich dieses Thema nicht, denn ich war die ganze Zeit vor Michael. Selbst wenn er schneller als ich gewesen wäre, so hätte er es sehr schwer gehabt mich zu überholen. Was dieses Rennen angeht, so wird alles davon abhängen an welcher Position ich mich im Rennen befinde. Letztes Jahr führte Michael und ich hing auf Platz 3 hinter einem Benetton, weshalb er mir nicht helfen konnte. Ich hoffe, dass ich gute und solide Arbeit hier leisten werde, mich gut qualifiziere und dann schauen wir weiter", vermied es Barrichello ein Szenario auszumalen in dem er auf die Hilfe seines deutschen Teamkollegen angewiesen ist.
Bei Ferrari scheint auch an diesem Rennwochenende die gleiche Devise zu gelten wie zuvor in Ungarn: Der Fahrer der sich besser qualifiziert und im Rennen nach der ersten Kurve liegt darf auch den Grand Prix gewinnen.

