• 29.08.2002 10:29

  • von Marcus Kollmann

Barrichello: Spa ist sehr anspruchsvoll

Der Brasilianer erklärt warum die belgische Strecke "speziell" ist und er als Regenspezialist trockene Bedingungen bevorzugt

(Motorsport-Total.com) - Wenn die Formel 1 an diesem Wochenende in Spa den vierzehnten WM-Lauf der Saison austragen wird, feiert Ferrari-Pilot Rubens Barrichello so etwas wie ein kleines Jubiläum auf dem Ardennen-Kurs. Der Brasilianer wird nämlich seinen zehnten Grand Prix auf dem Circuit de Spa-Francorchamps fahren. Genau genommen ist es für "Rubinho" jedoch nur der neunte Grand Prix auf der 6,9 Kilometer langen Strecke ? zumindest wenn man nach den Kriterien der FIA geht. Für den heute 30-Jährigen war das Rennen in der Saison 1998 bereits kurz nach der Massenkollision nach dem Start zu Ende gewesen. Nach dem Crash schmerzte Barrichello sein linker Arm, weshalb eraus Vorsorge beim Neustart dann gar nicht mehr an den Start ging. Doch jenes Rennen gehört für den "Paulista" längst zur Vergangenheit und was für ihn und Ferrari zählt ist die Zukunft.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello (Ferrari)

Kann Barrichello seinen Teamkollegen in Spa besiegen und das Rennen gewinnen?

Nach seinem Sieg in Ungarn freut sich Barrichello schon auf das nun anstehende Rennen: "Ich freue mich wirklich sehr, besonders nach einem solch erfolgreichen Wochenende in Budapest. Spa ist eine großartige Strecke und sehr anspruchsvoll. Das hat nicht nur etwas mit den Schwierigkeiten aus technischer Sicht zu tun, sondern auch mit der Reputation über die jeder redet und die etwas zu dem Druck beiträgt. Wenn man die Eau Rouge anfährt, dann sagt man sich aus Prinzip, dass man versuchen muss die Kurve voll zu fahren, um jeden zu zeigen dass man es kann", spricht Barrichello auf die als "Mut-Kurve" bezeichnete Passage an in die die Piloten mit Tempo 300 hineinfahren und bedingt durch die bergauf führende Strecke mit ungefähr 290 km/h wieder verlassen.

"Die Strecke ist in jeder Hinsicht speziell, denn es gibt einige sehr schnelle Kurven und die Tatsache dass der Kurs sehr lang ist, bedeutet, dass man noch mehr Genugtuung daraus schöpft hier eine perfekte Qualifikationsrunde hinzubekommen als anderswo", sagt Barrichello. Sein bislang bestes Ergebnis in Spa gelang dem 30-Jährigen im Vorjahr, als er auf Platz 5 ins Ziel kam. Für den Brasilianer war das gleichzeitig die zweite Zielankunft in Spa in den Punkterängen. Zuvor hatte er 1995 mit Jordan einen WM-Punkt als Sechster geholt. Ansonsten schied er entweder wegen technischer Probleme oder Fahrfehler aus.

Dass sich Barrichello im Regen wohl fühlt und zu einem der stärksten Fahrer auf nasser Piste im aktuellen Fahrfeld zählt, ist bekannt. Da während eines Rennwochenendes in Spa prinzipiell immer mit Regen gerechnet werden muss, stellen sich die Fahrer von Beginn an auf alle Eventualitäten ein. Doch im Gegensatz zu anderen Rennstrecken ist die belgische Rennstrecke auch in punkto Regen besonders: "Es kann wirklich sehr schwierig werden, vor allem wenn ein Teil des Kurses trocken ist, während es in einem anderen Bereich regnet. Auch wenn ich das Fahren im Regen mag, so macht einem hier das in den Bäumen hängende Wasser es ziemlich schwierig, denn die Sicht ist dann wirklich schlecht und dadurch wird das Fahren an sich äußerst schwierig. In Spa muss man zu jeder Zeit voll konzentriert sein", weiß der momentan mit 45 WM-Punkten in der Fahrerwertung an zweiter Stelle liegende und auf ein erfolgreiches Wochenende hoffende Ferrari-Pilot.