• 12.06.2003 09:07

  • von Marcus Kollmann

Barrichello rechnet mit "ungewöhnlichen Ergebnissen"

Der Ferrari-Pilot lässt noch einmal den Vorjahres-GP Revue passieren und verrät was er von der Rennstrecke hält

(Motorsport-Total.com) - Nach den Testfahrten in der letzten Woche, flog Ferrari-Pilot Rubens Barrichello Richtung Kanada und tankte mit seiner Familie für ein paar Tage in Florida bei Sonnenschein Kraft für die anbrechende zweite Saisonhälfte.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Barrichello freut sich auf den Kanada-Grand Prix und ein gutes Wochenende

"Mein Vater war beim letzten Rennen in Monaco vor Ort und wenngleich das Rennen nicht nach Plan verlief, so hatten wir beide jede Menge Spaß. In Miami hatte ich eine großartige Pause zusammen mit meiner Familie, die nun wieder nach Monaco zurückgekehrt ist", erklärte der Brasilianer, dass ihm die verbrachte Zeit mit seinen Angehörigen viel Kraft gegeben hat.

Rennstrecken in Kanada und Monaco sehr ähnlich, Atmosphäre aber total unterschiedlich

Der Zwischenstopp in Miami, wohin Ex-Formel-1-Pilot Eddie Irvine auch gerne "flüchtet", ist für Barrichello mittlerweile so etwas wie eine Tradition geworden, besucht er dort doch regelmäßig Freunde. Dieses Mal fiel das Zusammentreffen jedoch nur kurz aus: "Als ich in Amerika ankam, nahmen meine brasilianischen Rennfahrerfreunde alle an der Indy Racing League teil, doch ich habe einige von ihnen kurz gesehen, bevor ich nach Kanada weitergeflogen bin."

Für das Rennen auf dem Circuit Gilles Villeneuve ist der Paulista äußerst motiviert, denn im Vorjahr führte er von der ersten Runde das Feld an und wurde am Ende Dritter.

"Letztes Jahr bin ich in Montreal Dritter geworden, denn das Safety Car hat meine Zwei-Stopp-Strategie nicht ganz aufgehen lassen", erinnert sich der 31-Jährige. "Die Strecke ist ungewöhnlich", so Barrichello weiter, "und wenngleich es Ähnlichkeiten mit Monaco gibt, weil es keine permanente Strecke ist, die Mauern und Leitplanken sehr nahe sind und sie in einer Stadt liegt, so ist die Atmosphäre doch total anders. Verglichen mit Monaco ist alles viel entspannter und das ist ein schöner Kontrast."

Barrichello: Zuversichtlich auf Grund der guten Standfestigkeit des F2003-GA

"Ich mag den Kurs und ich denke, dass er auf Grund der vorhandenen guten Überholmöglichkeiten auch den Fans jede Menge an Spannung bietet. Die kanadischen Fans sind wirklich enthusiastisch und es gibt eine sehr große italienische Fangemeinde die uns zujubelt. Ich werde hier immer sehr herzlich empfangen und das ist ein Ansporn", freut sich Barrichello vor allem auch auf die Zuschauer vor Ort.

"Was die Rennstrecke anbetrifft, so muss man bei der Fahrzeugabstimmung einen Kompromiss machen, denn die Geraden sind sehr schnell, während die meisten Kurven - inklusive den Haarnadelkurven - wirklich langsam sind. Als Fahrer ist man zu jeder Zeit gefordert und die Streckencharakteristik setzt den Reifen und Bremsen ganz schön zu. Allgemein ist der Kurs ja als materialmordende Piste die viele Ausfälle bedingt bekannt, doch ich kann das Wochenende ganz zuversichtlich angehen, denn der F2003-GA hat sich als standfest erwiesen und das in Monza getestete neue Aerodynamikpaket hat gut funktioniert", geht der Brasilianer von einem problemfreien Wochenende aus.

Diesjähriges Qualifikationsformat könnte in Kanada interessante Auswirkungen haben

Während die Startpositionen weniger von Bedeutung sein werden als zuletzt in Monaco, wo Überholen faktisch ohne das Mitspielen des Vordermannes unmöglich ist, rechnet Barrichello damit, dass das neue Qualifikationsformat auf der kanadischen Rennstrecke "interessant" sein sollte.

"Da die Strecke während des Jahres nicht viel benutzt wird, nimmt der Griplevel im Verlauf des Wochenendes kontinuierlich zu, doch die Strecke ist auch dafür bekannt sich durch Temperaturwechsel während einer Session zu verändern. Das könnte einige ungewöhnliche Ergebnisse hervorrufen und sollte faszinierend sein", spekuliert der Ferrari-Pilot auf garantiert nicht langweilige Sessions während des Grand Prix.