Barrichello: "Monza ist meine beste Strecke"

Williams reist mit spezieller Aerodynamik nach Italien - Barrichello will seine tolle Monza-Bilanz fortsetzen, Hülkenberg möchte die Gelegenheiten endlich nutzen

(Motorsport-Total.com) - Monza - das war in den vergangenen Jahren nicht gerade die Strecke, die Williams entgegen gekommen ist. Der Bolide des Traditionsteams produzierte meist zu viel Luftwiderstand - nicht gerade die Eigenschaft, die man sich auf dem Highspeed-Kurs in königlichen Park wünscht. Doch die zuletzt stark ansteigende Form gibt dem Rennstall Hoffnung. Rubens Barrichello, der in Grove längst heimisch geworden ist, lässt sich die Laune auch durch den rabenschwarzen 300. Grand Prix seiner Karriere in Spa-Francorchamps nicht verderben. "Es war großartig, in Spa meinen 300. Grand Prix zu feiern, doch das Rennen lief nicht nach Plan. Jetzt werden wir unseren guten Lauf in Monza fortsetzen", ist der Brasilianer zuversichtlich.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Williams will die Schattenseiten von Spa nicht nach Monza mitnehmen

Nicht ohne Grund: "Die Arbeit, die wir getan haben, um uns auf die speziellen Abtriebs- und Randsteinanforderungen vorzubereiten, sowie meine gute Statistik in Monza sorgen dafür, dass ich voller Optimismus bin."Tatsächlich brillierte der ehemalige Ferrari-Pilot schon oft in Monza - er hat drei Siege und zwei Podestplätze zu Buche stehen. "Damit ist Monza statistisch gesehen meine beste Strecke", fällt Barrichello auf. Auch wenn er sich daraus nicht allzu viel macht: "Man sollte die Zahlen nicht überbewerten, doch ich liebe den Kurs und ich reise immer wieder voller Eifer und Freude nach Italien."#w1#

Während Barrichello dieses Jahr seinen 18. Grand Prix von Italien bestreitet, ist es für seinen Teamkollegen Nico Hülkenberg die Premiere. Dennoch ist im der Kurs nicht fremd: "Ich bin erst einmal in Monza gefahren - letztes Jahr in der GP2 - , doch ich habe die Herausforderung der hohen Geschwindigkeit sofort genossen. In einem der zwei Rennen stand ich sogar auf dem Podest."

Dass die hohe Geschwindigkeit auch Gefahren birgt, ist dem Youngster bewusst: "ich begegne dem kommenden Wochenende mit einem gewissen Grad an Respekt, den so ein Kurs erfordert. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass es Zeit ist, dass sowohl die Leistung des Autos, als auch meine Arbeit hinter dem Lenkrad es verdienen, in bessere Resultate umgemünzt zu werden. Mein Respekt gleicht sich also durch meine Entschlossenheit wieder aus." Die wird durch das abermals verpatzte Rennen in Spa zusätzlich gefördert: "Spa war frustrierend, da ich für den guten Startplatz so hart gearbeitet habe. Daher will ich sichergehen, dass wir unsere Gelegenheiten in Monza besser umsetzen."

Ob sich für Hülkenberg eine Gelegenheit auftut, wird auch vom neuen Aerodynamikpaket abhängen. Technikchef Sam Michael weiß: "Monza ist die Strecke mit dem geringsten Luftwiderstand im Formel-1-Kalender. Die aerodynamische Effizienz der Autos ist daher auf einem komplett anderen Level, als auf den normalen Strecken mit hohem Abtrieb." Auf diese Charakteristik hat Williams reagiert: "Das erfordert einen speziellen Heckflügel, der nur hier verwendet wird. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Überfahren der Randsteine, wofür wir den FW32 vorbereiten. Auf dieser Strecke verwenden wir Front- und Heckflügel für geringen Luftwiderstand."