Barrichello: "Monaco sollte uns in die Hände spielen"

Williams müsste Monaco besser liegen als die Aerodynamik-Strecke Barcelona: Barrichello und Sam Michael sind optimistisch, Hülkenberg freut sich auf sein Debüt

(Motorsport-Total.com) - Auch 2010 zeigt sich bei Williams ein Phänomen, das man aus den vergangenen Jahren kennt: Auf Rennstrecken, wo die Aerodynamik besonders wichtig ist, kann man sein Potenzial nicht so ganz zeigen. Der Circuit de Catalunya mit seinen vielen schnellen Kurven machte dies wieder einmal deutlich.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Der Williams-Rennstall erwartet in Monaco einen Aufwärtstrend

Kein Wunder, dass man sich nun auf den Grand Prix von Monaco freut. Williams-Pilot Rubens Barrichello, der in Spanien immerhin Neunter wurde, bestätigt: "Eine gute Mechanik ist hier wichtiger als eine starke Aerodynamik. Bei diesem Rennen habe ich große Hoffnungen: Die Strecke sollte uns in die Hände spielen, außerdem könnte das Wetter einen Einfluss haben. Wichtig ist nur, dass wir das Qualifying gut hinbekommen, denn hier kann man nicht überholen."#w1#

Dennoch ist Monaco für den Fahrer ein äußerst befriedigendes Erlebnis: "Es ist ein wahres Vergnügen, hier schnell zu fahren, man kann das Auto wirklich ans Limit treiben." Der brasilianische Routinier freut sich vor allem auf die atemberaubende Kurvensektion beim Casino: "Wenn die Leute die Stelle im Fernsehen sehen, dann realisieren sie wohl nicht, dass wir hier 200 km/h schnell sind." Auch Gerhard Berger sagte stets, dass man erst als Zuschauer in der Casino-Kurve die wahre Faszination des Grand-Prix-Sports begreifen würde.

Doch auch für die Techniker ist der Grand Prix von Monaco eine außergewöhnliche Herausforderung - wie Technikchef Sam Michael berichtet: "Wir brauchen hier ein weicheres Setup als üblich und maximalen Abtrieb - nach einigen Upgrades für Barcelona müssen wir also schon wieder gravierende Änderungen am Auto machen. Einige dieser Änderungen werden wir - vielleicht abgesehen von Singapur - dieses Jahr nicht mehr verwenden."

Vor allem dem Fahrer kommt in Monaco eine besondere Bedeutung zu, wie Michael bestätigt: "Hier zeigen sich die wahren Fähigkeiten, da die schmale Strecke es verlangt, dass die Piloten die komplette Breite nützen und nahe an die Mauern heranfahren, um Zeit zu finden." Auch er sieht den Grand Prix im Fürstentum als Chance für Williams: "Wir haben hier schon in den vergangenen Jahren gute Leistungen geboten - alle werden hart arbeiten, um Punkte zu holen."

Auch Nico Hülkenberg: Der junge Deutsche gibt dieses Jahr sein Formel-1-Debüt im berüchtigten Leitplanken-Dschungel. "Ich bin schon richtig gespannt. Monaco ist ein spezieller Platz, um einen Grand Prix abzuhalten, und ich kann es kaum noch erwarten", freut sich der Williams-Youngster. "Ich bin auf dieser Strecke zwar schon in der GP2 gefahren, aber das hier wird wohl eine ganz andere Erfahrung werden."