• 30.10.2008 14:39

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Barrichello klagt über "Gegenwind" bei Honda

Rubens Barrichello hatte sich von seinen Honda-Jahren weit mehr erwartet - São Paulo schon sein letztes Formel-1-Rennen?

(Motorsport-Total.com) - Als Rubens Barrichello 2005 in Indianapolis Michael Schumacher gewinnen lassen musste, hatte er die Nase voll: Trotz eines bestehenden Vertrags für 2006 bat er Jean Todt um Freigabe für einen Wechsel zu Honda. Dort rechnete er sich größere Chancen auf den WM-Titel aus - als vermeintliche Nummer eins im Team.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello ist dem Ende seiner Formel-1-Karriere sehr nahe

Drei Jahre später sieht die Honda-Bilanz des Brasilianers ernüchternd aus: Gerade mal 41 WM-Punkte hat er seit dem Weggang von Ferrari geholt, ein einziges Mal stand er auf dem Podest - und das auch nur mit viel Glück dank der richtigen Reifenentscheidung in diesem Sommer in Silverstone. Mit 36 Jahren scheint sein Traum vom WM-Titel nun endgültig ausgeträumt zu sein, auch wenn er ihn noch nicht endgültig begraben will.#w1#

Der Unterschied zwischen Ferrari und Honda sei aber "sehr groß, wie Tag und Nacht", kritisierte Barrichello seinen aktuellen Arbeitgeber in der morgen erscheinenden November-Ausgabe des 'EUROSPORT MotorMagazins'. "Ich dachte, mit meiner Erfahrung kann ich hier etwas bewegen, aber ich hatte auch teamintern viel Gegenwind. Es war sehr schwierig, etwas zu verändern."

"Als ich zu Honda gekommen bin, habe ich mir alles ganz anders vorgestellt", gestand der neunfache Grand-Prix-Sieger. "Ich dachte, wir würden ständig auf dem Podium stehen und zu den Besten gehören. Honda funktioniert aber ganz anders als Ferrari. Für mich persönlich war es in der ersten Saison schwierig, mich an die Michelin-Reifen zu gewöhnen, vor allem wegen der Reifentemperaturen. Und die anderen beiden Jahre war das Auto schlecht."

Diese sportliche Talfahrt könnte nun das Ende der längsten Formel-1-Karriere der Geschichte bedeuten - ausgerechnet in São Paulo, einen Steinwurf von seinem Elternhaus entfernt, das direkt an der Rennstrecke in Interlagos steht. Reiner Zufall oder nicht: Sein möglicher Nachfolger Bruno Senna, der im November für Honda testen wird, wird am kommenden Wochenende ebenfalls in São Paulo sein...