Barrichello: "Habe den Glauben nie verloren"

Der dienstälteste Grand-Prix-Pilot aller Zeiten wird noch älter: Rubens Barrichello, von den Toten auferstanden, freut sich auf die Saison 2009

(Motorsport-Total.com) - Wenn der Name Senna in die Formel 1 zurückkehren könnte und sich niemand Geringerer als Bernie Ecclestone öffentlich dafür einsetzt, dann ist eigentlich nicht mehr damit zu rechnen, dass sich das fragliche Team für den dienstältesten Grand-Prix-Piloten aller Zeiten entscheidet. Doch erstens kommt es anders, zweitens als man denkt!

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

The Power of Dreams: Rubens Barrichello darf noch eine Saison bestreiten

Seit feststeht, dass Ross Brawn 100 Prozent des ehemaligen Honda-Teams kontrolliert, ist Bruno Senna im Kampf um das Cockpit neben Jenson Button aus dem Rennen. Statt des 25-jährigen Youngsters wurde der 36-jährige Rubens Barrichello in den BGP 001 gesetzt, mit 269 Grand-Prix-Starts der dienstälteste Formel-1-Pilot aller Zeiten. Das hat sich seit einigen Tagen abgezeichnet, war jedoch noch vor Weihnachten überhaupt nicht absehbar.#w1#

Wie Phoenix aus der Asche

"Die Leute haben mich totgeschrieben, haben gesagt, dass mich niemand will." Rubens Barrichello

"Ich habe die letzten vier Monate bewusst geschwiegen", so Barrichello. "Die Leute haben mich totgeschrieben, haben gesagt, dass mich niemand will. Einer hat geschrieben, dass Bruno Senna bereits einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat. Da wollte ein Reporter ohne echte Basis oder Quelle ein bisschen Ruhm erhaschen. Das Wichtigste ist, dass ich meinen Glauben nie verloren habe, dass ich ruhig geblieben bin, trainiert und nur mit dem Team selbst gesprochen habe."

Während sich die Medien mit ihren Spekulationen überschlugen, vertrieb sich der Familienvater seelenruhig beim Golfen in Kalifornien die Zeit. Aber ganz so sicher, wie es den Anschein hatte, war er sich seiner Sache nicht: "Zu behaupten, dass ich mir sicher war, als ich beim Brasilien-Grand-Prix gesagt habe, dass es nicht mein letztes Rennen bleiben würde, wäre geflunkert. Aber eine innere Stimme hat mir gesagt, dass ich weiterfahren werde."

Routine vor Jugend

"Ich starte sehr motiviert in diese Jahr." Rubens Barrichello

Den Ausschlag gab letztendlich seine Routine, denn laut Brawn wäre es ein viel zu großes Risiko gewesen, angesichts der Regeländerungen und der verpassten Wintertestfahrten einen Rookie ins Cockpit zu setzen. Außerdem verstehen sich Brawn und Barrichello aus gemeinsamen Ferrari-Zeiten fast blind: Brawn war damals nicht Teamchef, sondern Technischer Direktor, während Barrichello hinter Michael Schumacher die Nummer zwei spielen musste. Das ist heute anders.

Der Altstar, ironischerweise ein enger Freund von Sennas 1994 verstorbenem Onkel Ayrton, brennt nun auf seine ersten Kilometer im Formel-1-Auto seit dem Saisonfinale 2008 in seiner Heimat: "Ich starte sehr motiviert in dieses Jahr. Wir werden vor dem ersten Rennen zwar nur ein paar Tests haben, aber unser Auto sollte sehr schnell sein und verfügt über einen starken Mercedes-Motor. Ich freue mich schon sehr!"