• 06.03.2009 15:24

  • von Roman Wittemeier

Haug traut Brawn eine Überraschung zu

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug über den Last-Minute-Deal mit dem Brawn-Team und die Aussichten für die Honda-Nachfolgemannschaft

(Motorsport-Total.com) - Endlich kann die Formel 1 aufatmen. Das bisherige Honda-Werksteam ist gerettet und geht unter dem Namen Brawn GP in der Saison 2009 mit Jenson Button und Rubens Barrichello an den Start. Auf den letzten Drücker hatte Teamchef Ross Brawn offenbar Einigung mit der japanischen Firmenzentrale erzielt, sofort ging die Arbeit mit dem BGP001 los. Jenson Button absolvierte den Shakedown am Freitag in Silverstone.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef)

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug traut Brawn sogar Überraschungen zu

Im Heck des neuen Boliden aus Brackley steckt ein Mercedes-Triebwerk. Der deutsche Automobilbauer hatte dem Team Hilfe zugesagt, der V8-Motor wurde in den vergangenen Wochen in das Fahrzeug eingepasst. "Alles ist zu unserer besten Zufriedenheit geregelt. Alle Abmachungen wurden von beiden Seiten professionell entwickelt und genauso eingehalten und umgesetzt", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug im Gespräch mit der Agentur 'dpa'.#w1#

Der Deal mit Mercedes hatte sich bereits seit Wochen angebahnt. Force-India-Teamchef Vijay Mallya musste dem Handel als neuer Mercedes-Kunde ebenfalls zustimmen. "Es geht um die Genehmigung des Internationalen Automobil-Verbandes FIA und hoffentlich wird das Team diese erhalten", sagte Haug und machte damit klar, dass Brawn nun wohl noch auf eine endgültige Entscheindung des Motorsport-Weltverbandes warten muss.

Der Fortbestand des Teams aus Brackley sei Mercedes ein wichtiges Anliegen gewesen. "Die Formel 1 sollte nicht mit 18 Autos an den Start gehen", sagte Haug und machte zusätzlich darauf aufmerksam, dass der Brawn-Deal auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten sinnvoll für seinen Arbeitgeber sei. Fast ein Drittel des Formel-1-Starterfeldes wird 2009 mit Mercedes-Triebwerken ausgerüstet sein: McLaren, Force India und Brawn.

"Ich denke, dass die Mannschaft um Ross Brawn und Nick Fry gute Arbeit geleistet hat. Alle Voraussetzungen, ein konkurrenzfähiges Auto zu bauen, waren gegeben", sagte Haug und verwies auf die kommenden Testfahrten in Barcelona, um sich ein Bild zu machen. "Ross weiß, wie sich ein Team zur Konkurrenzfähigkeit entwickelt, das hat er oft genug bewiesen. Ich wäre nicht überrascht, wenn der Mannschaft gleich bei diesen Tests eine Überraschung gelänge."