• 09.06.2007 03:22

Barrichello denkt noch nicht ans Karriereende

Weil es 2007 wieder besser für ihn läuft, hat Rubens Barrichello noch nicht vor, seine Formel-1-Karriere zu beenden

(Motorsport-Total.com) - Vor einem Jahr war Rubens Barrichello noch der große Verlierer der Formel 1, schien er sich nach seinem Wechsel von Ferrari zu Honda im freien Fall zu befinden. Zwar sind seine blanken Resultate in dieser Saison nicht besser, doch immerhin kann er sich teamintern ziemlich deutlich gegen Jenson Button behaupten.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

35, aber noch kein bisschen rennmüde: Altstar Rubens Barrichello

Was niemandem auffällt, weil Honda dem Spitzenfeld hoffnungslos hinterherhinkt: Barrichello hat die letzten drei Qualifyings gegen Button gewonnen und kam bisher in allen fünf Rennen vor dem höher eingeschätzten Briten ins Ziel. Verantwortlich dafür ist, dass das Team mit dem RA107 eine andere Entwicklungsrichtung eingeschlagen hat, die zwar grundsätzlich in die Hose gegangen ist, aber zumindest einigermaßen zum Fahrstil Barrichellos zu passen scheint.#w1#

Goodyear, dann Bridgestone, jetzt Michelin

"Anfang 2006", erinnerte er sich gestern in Montréal, "hatte ich schon massive Probleme. Ich musste mir ja zuerst eine bestimmte Fahrweise für die Goodyear- und dann für die Bridgestone-Reifen aneignen, aber alles Gelernte war dann über den Haufen zu werfen, als ich plötzlich mit Michelin-Reifen fahren musste. Ich neigte dazu, mich gut zu qualifizieren, aber im Rennen fiel ich immer gleich am Anfang zurück."

"Im Vorjahr fuhr ich ein Auto, das ich überhaupt nicht mochte. Das war sehr schwierig, aber ich denke, angesichts dessen, dass ich nicht daran gewöhnt war, machte ich keinen schlechten Job. Unser diesjähriges Auto ist auch nicht gut, aber es ist ein bisschen mehr nach meinem Geschmack. Ich bin sehr entspannt. Ich spüre, dass ich noch einiges in mir habe, und denke daher nicht ans Aufhören", sagte der 35-Jährige.

Kliens Chancen schwinden

Das sind schlechte Nachrichten für Christian Klien, der als Honda-Testfahrer natürlich auf einen Rücktrott Barrichellos spekuliert. Fakt ist: Der Vertrag des brasilianischen Routiniers läuft am Jahresende aus, Fakt ist aber auch, dass sich bei Honda momentan keine Alternativkandidaten wirklich aufdrängen. Auch Klien hat es schwer, schließlich kommt er wegen des neuen Testreglements kaum noch zum Einsatz.

Barrichello äußerte sich abschließend auch noch kurz zum Freitag in Montréal, nach dem er Gründe sieht, "happy zu sein, aber wir müssen das Auto noch verbessern, denn gerade unser Topspeed ist nicht sehr gut." Es sei aber "ein Schritt in die richtige Richtung" gelungen. Bis Honda jedoch wieder vorne mitfahren kann, das ist dem mehrfachen Grand-Prix-Sieger bewusst, seien zwei Schritte nötig: "Wir klopfen an der Tür an, aber das reicht mir nicht!"