Barrichello: "Davon habe ich im Winter geträumt"

(Motorsport-Total.com) - Monatelang zitterten nicht nur die Angestellten in der Fabrik des Formel-1-Teams von Honda nach der Bekanntgabe des Formel-1-Rückzugs um ihre Zukunft, auch Rubens Barrichello und Jenson Button mussten damit rechnen, dass sie in Melbourne nicht an den Start gehen können.

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Kann Rubens Barrichello die Konkurrenz hinter sich lassen?

Doch der Rennstall konnte gerettet werden, geht nun unter dem Namen Brawn GP an den Start. Aussagen, die der gleichnamige Teamchef bereits im vergangenen Jahr über das neue Auto getroffen hatte, haben sich bewahrheitet, denn der BGP001 ist extrem schnell und hat am Sonntag wohl gute Chancen auf den Sieg.#w1#

Der von vielen schon abgeschriebene Rubens Barrichello sitzt damit zum Ende seiner Karriere noch einmal in einem konkurrenzfähigen Auto. Damit hat für ihn das Zittern ein mehr als positives Ende genommen: "Ich unterhielt mich jede Woche mit Ross, und er sagte mir, dass das Team gerettet wird", erinnert sich der Brasilianer im Interview mit 'Autosport'. "Die Dinge änderten sich so sehr, dass es schwierig war, weiterhin ruhig zu atmen."

Das lange Warten bescherte dem 36-Jährigen den längsten Urlaub seit vielen Jahren. Vier Monate verbrachte er zuhause mit seinen Kindern. Doch schon nach drei Wochen fehlte ihm das Fahren, er war sich jedoch nicht sicher, dass er noch einmal an das Steuer eines Formel-1-Boliden zurückkehren kann.

Schon auf den ersten Test-Kilometern realisierten die Fahrer, dass das Auto ein gelungener Wurf ist. Die Balance ist ausgezeichnet und dank dem Wechsel auf Mercedes-Motoren hat man nun auch kein Leistungsdefizit mehr: "Das Team hat fantastische Arbeit geleistet. Das Auto ist super."

Angesichts der Tatsache, dass die Formel 1 nun kleineren Teams mehr entgegenkommt als in der Vergangenheit, kann sich der Rennfahrer aus São Paulo sogar vorstellen, dass Brawn dieses Jahr nicht nur um Siege, sondern womöglich auch um den Gewinn der Weltmeisterschaft mitfahren kann: "Das kommt uns also zu Gute, und ich glaube wirklich, dass dieses Auto super-konkurrenzfähig ist."

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Rubens Barrichello hat am Sonntag wohl echte Siegchancen Zoom

Barrichello selbst zählt sich noch lange nicht zum alten Eisen, ist zuversichtlich, gegen Jenson Button nicht den Kürzeren zu ziehen: "Ich sehe ihn als einen super-schnellen Fahrer an. Und wie andere hat er gute und schlechte Tage. Michael (Schumacher) hatte nicht viele schlechte Tage, aber Jenson hat sie und ich habe sie. Wenn es sein Tag ist, dann kann er so schnell wie Michael sein, und ich habe die Saison vergangenes Jahr vor ihm beendet."

Obwohl das Team mit dem neuen Auto nur sechs Tage testen konnte, gibt sich Barrichello zuversichtlich. Gerade deswegen, schließlich bedeutet dies, dass noch viel Potenzial brachliegt. Und selbst wenn der Doppeldecker-Diffusor vom Berufungsgericht verboten werden sollte, habe dies keine große Auswirkung, schließlich stimme das Gesamtpaket, sonst wäre das Auto nicht so schnell, beteuert "Rubinho".

Dieses Jahr steht Barrichello plötzlich auch wieder im Mittelpunkt des Interesses: "Im vergangenen Jahr schenkte uns niemand Aufmerksamkeit, weil wir irgendwo auf Platz 13 und 14 fuhren", so Barrichello im Interview mit der offiziellen Webseite der Formel 1, 'formula1.com'. "Dieses Jahr haben wir hingegen ein konkurrenzfähiges Auto, das ist also viel besser."

Vor dem Rennen gibt sich Barrichello extrem motiviert: "In Bezug auf die Leistung des Autos bin ich hin und weg. Ich bin gerüstet, es hat sich als jenes Auto heraus gestellt, von dem ich den Winter über geträumt habe. Das Auto verfügt über das Potenzial, sehr, sehr gut abzuschneiden. Aber was ist sehr gut? Das werden wir sehen."

Und was ist, wenn das Team nach einem guten Ergebnis aufgrund des Diffusors nachträglich disqualifiziert wird? "Das ist nicht mein Business", antwortet Barrichello cool. "Ich fahre das Auto und denke überhaupt nicht, dass das Auto illegal ist. Wenn die FIA es nun genehmigt hat, warum sollten sie dann in zehn Tagen sagen, dass das Auto nicht in Ordnung ist? Das Auto ist korrekt, und es ist die Aufgabe der anderen, ein besseres Auto herzustellen."