Barrichello: "Das Safety Car hat mir das Rennen versaut"

(Motorsport-Total.com) - Rubens Barrichello hatte wieder einmal Pech. Der Brasilianer war mit einer Zwei-Stopp-Strategie unterwegs und es lief alles nach Plan, bis das Safety Car auf die Strecke musste. Dies hat den Ferrari-Pilot den sicher geglaubten zweiten Platz gekostet. Kein Wunder also, dass sich "Rubinho" auf der offiziellen Pressekonferenz über die Entscheidung der Rennleitung aufregte?

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Zumindest auf dem Podium war Barrichellos Ärger verflogen...

Frage: "Was denkst du über den Zwischenfall mit Coulthard, als du neben ihm warst und er dann in der Schikane abkürzte?"
Rubens Barrichello: "Ich denke, dass ich zu diesem Zeitpunkt bremsen konnte und die Kurve schaffen konnte, aber wenn man sieht, dass jemand außen schnell ist, dann geht man natürlich von der Bremse und ich konnte die Kurve ebenfalls nicht bekommen. Aber was will man machen? Wenn man dort eine Mauer aufstellen würde, dann wäre ich mir sicher, dass wir beide die Kurve bekommen hätten?"

Frage: "Was kann man da tun?"
Barrichello: "Ich denke, dass diese Kurve modifiziert werden sollte, denn es ist die einzige Stelle auf der Strecke, an der man überholen kann. Wenn ich zum Beispiel vorgehabt hätte, es zu versuchen und einfach geradeaus zu fahren um zu sehen, was passiert, dann hätte ich ihn mitgenommen, da bin ich mir sicher, denn er wollte das mit mir tun. Man kann natürlich an den Daten sehen, dass ich zu diesem Zeitpunkt komplett auf den Bremsen stand, kurz lupfte und dann wieder bremste. Ich tat dies also nicht, es ist also reglementkonform, dass beide die Schikane ausließen. Es ist sehr schmutzig, die Leute berühren das Gras und dort geht es immer sehr eng zu. Sie sollten die Kurve komplett abändern."

"Sie haben mir komplett das Rennen versaut"

Frage: "Du hast an der Box ein wenig Zeit verloren, als man aus den Seitenkästen Schmutz entfernt hat. Denkst du, dass dies den Unterschied zwischen dem dritten und zweiten Platz ausgemacht hat?"
Barrichello: "Ich schaue da nicht auf den Boxenstopp, vielleicht habe ich da etwas Zeit verloren aber ich weiß nicht, warum sie das Safety Car auf die Strecke gebracht haben, denn sie hätten das Auto von Villeneuve rückwärts wegrollen können. Das war es dann. Ich verstehe es wirklich nicht, sie haben mir da komplett das Rennen versaut. Ich war auf zwei Stopps und ich hatte nur noch sechs oder sieben Runden, nachdem das Safety Car auf die Strecke kam. Ich sehe keinen Grund, warum man es auf die Strecke schicken musste."

Frage: "Was ist mit dem tollen Start?"
Barrichello: "Ja, absolut, ich denke, dass der richtige Platz auf der Strecke geholfen hat, aber ich hatte auch eine gute Reaktionszeit und alles funktionierte fantastisch. Angesichts der Geschwindigkeit, die Montoya in den ersten paar Kurven draufhatte, sah es so aus, als wäre er auch auf zwei Stopps, aber das bedeutete nicht, dass ich nicht Druck machte und er kam scheinbar etwas zu weit nach außen, berührte fast die Mauer am Ausgang der letzten Schikane, ich war schon neben ihm, bin ein wenig auf das Gras, als er mir die Türe zumachte, aber ich nutzte die Chance, denn ich wusste, dass ich ein schnelles Auto hatte. Leider war mein Rennen wegen des Safety Cars gelaufen. Ich fragte das Team, ob ich reinkommen soll. Aber sie sagten nichts, also war es zu riskant, einfach reinzukommen ohne etwas zu sagen, aber der Abstand auf die anderen hätte mir das Leben leichter gemacht."

"Es war eine Entscheidung des Teams"

Frage: "Wer hat die Strategie festgelegt? Einige der Teams sagten, dass man die Wahrscheinlichkeit einer Safety Car-Phase in Betracht ziehen muss."
Barrichello: "Man muss Risiken eingehen. Ich fühlte mich mit der Zwei-Stopp-Strategie ziemlich wohl, denn ich wollte Druck machen und versuchen, das Rennen zu gewinnen. Es war riskant, denn wir wussten, dass hier das Safety Car kommen kann, aber es hätte auch anders herum laufen können. Wenn das Auto in die Mauer gekracht wäre, ist das ja in Ordnung, aber wenn es da nur abgestellt ist, dann denke ich, gibt es keinen Grund, das Safety Car auf die Strecke zu schicken. Es ist Aufgabe des Fahrers, es früher anzuhalten. Wir alle müssen vernünftig sein. Ich weiß nicht, was passiert ist, ich muss mir das anschauen. Aber es hat mein Rennen zerstört."

Frage: "Kannst du sagen, warum du zwei statt einen Stopp machen wolltest?"
Barrichello: "Es war eine Entscheidung des Teams und ich fühlte mich damit wirklich wohl. Ich mag es, wenn ich um meine Position kämpfen muss, wenn ich fighten und überholen muss. Es gab einen guten Grund dafür, ich hatte zu Beginn des Rennens richtig gute Reifen, ich konnte also die ganze Zeit Druck machen und war glücklich darüber. Wir treffen Entscheidungen immer zusammen."