Barcelona-Test: Wieso Red Bull auf Blancpain-Piloten setzt

Warum Red Bull für den Barcelona-Test den Blancpain-Piloten Jake Dennis nominiert und wieso McLaren und Force India ein zweites Auto einsetzen dürfen

(Motorsport-Total.com) - Red Bull sorgt bei der Fahrer-Bekanntgabe für den Zweitages-Test in Barcelona am Dienstag und am Mittwoch nach dem Grand Prix für eine große Überraschung: Das Team nominiert keinen Piloten aus dem eigenen Fahrerkader, sondern den für viele unbekannten 22-jährigen Jake Dennis.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Red Bull nutzt den Barcelona-Test, um den Simulatorpiloten fahren zu lassen Zoom

Der Brite hatte sich bereits im Vorjahr dazu entschlossen, den Formelsport sein zu lassen und gemeinsam mit Red-Bull-Sponsor Aston Martin eine Karriere in der Blancpain-Serie begonnen, nachdem er 2015 Platz drei in der Formel-3-EM und 2016 Platz vier in der GP3-Gesamtwertung erreicht hatte. Warum nominiert Red Bull also einen Fahrer, der seine Zukunft offensichtlich im Langstreckensport sieht?

Die Antwort: Der Youngster agiert nebenbei auch als Red-Bull-Simulatortester und sitzt teilweise auch in Milton Keynes im Simulator, während die Stammpiloten auf der Rennstrecke unterwegs sind, um Set-up-Varianten auszuprobieren. Mit dem Test wolle man "eine nützliche Korrelation" zwischen seiner Simulatorarbeit und der Weiterentwicklung an der Strecke herstellen.

Dennis: Seit 2013 nicht mehr im Formel-1-Auto

Das ergibt Sinn, denn Dennis saß zum bislang letzten Mal im Jahr 2013 in einem echten Formel-1-Boliden: Damals durfte er als Gewinner des Autosport-BRDC-Preises den McLaren testen. Es ist geplant, dass Dennis am Mittwoch im RB14 sitzen wird, während Stammpilot Max Verstappen den Auftakt bestreitet.

Das Team behält es sich wegen des unberechenbaren Wetters aber vor, das Programm kurzfristig auf die Bedingungen abzustimmen. Red Bull ist bei weitem nicht das einzige Team, das nur einen Stammfahrer an den zwei Testtagen einsetzen wird.

Force India und McLaren testen auch für Pirelli

Nur bei Mercedes und bei Haas kommen ausschließlich die Einsatzfahrer zum Einsatz. Force India und Williams sind hingegen die einzigen Rennställe, bei denen die Stammpiloten nicht benötigt werden. Gerade bei Williams sollte das aber kein großer Nachteil sein, denn mit Robert Kubica hat man für den Mittwoch neben Oliver Rowland einen absoluten Routinier nominiert.

Auch wenn laut Reglement nur der Einsatz von einem Boliden pro Team erlaubt ist, werden Force India und McLaren mit je zwei Autos ausrücken: Das ist deswegen legal, weil das zweite ausschließlich für Reifentests mit Pirelli abgestellt ist. Bei Force India wird diese Aufgabe am Dienstag Mercedes-Youngster George Russell übernehmen, am Mittwoch steht der kanadische Testpilot Nicholas Latifi in den Diensten des Reifenherstellers.

Bei McLaren hat man sogar ein noch größeres Pirelli-Aufgebot: McLaren-Hoffnung Lando Norris und Oliver Turvey werden sich die Pirelli-Agenden am ersten Tag aufteilen, während am zweiten Tag Stammfahrer Stoffel Vandoorne Reifentests durchführen wird.

Die Piloten für den Barcelona-Test:

Mercedes: Lewis Hamilton (Di), Valtteri Bottas (Mi)
Ferrari: Sebastian Vettel (Di), Antonio Giovinazzi (Mi)
Red Bull: Max Verstappen (Di), Jake Dennis (Mi)
Force India: Nicholas Latifi, George Russell (Di), Nikita Mazepin, Nicholas Latifi (Mi)
Renault: Carlos Sainz (Di), Jack Aitken (Mi)
Toro Rosso: Sean Gelael (Di), Pierre Gasly (Mi)
Haas: Romain Grosjean (Di), Kevin Magnussen (Mi)
McLaren: Stoffel Vandoorne, Lando Norris, Oliver Turvey (Di), Lando Norris, Stoffel Vandoorne (Mi)
Sauber: Antonio Giovinazzi (Di), Charles Leclerc (Mi)

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