• 05.02.2008 14:25

  • von Roman Wittemeier

Barcelona-Boss spielt Rassismusaffäre herunter

Der Chef des Circuit de Catalunya hält die Rassismusdiskussion für überzogen - "Wir sind gegen jede Art von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit"

(Motorsport-Total.com) - Während in der Formel-1-Welt der Rassismusskandal um spanische Zuschauer überall auf Unverständnis und Ablehnung stößt, spielt Barcelona-Streckenchef Ramon Padreras die Vorkommnisse herunter: "Die zehn beteiligten Fans repräsentieren keinesfalls die insgesamt 55.000 Zuschauer, die die drei Testtage genossen haben und sich zu benehmen wussten", erklärte er gegenüber 'AS'. Nach Padreras Ansicht habe seine Organisation alles getan, um die Situation zu entschärfen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Die Formel 1 zeigt Rassismus und Fremdenfeindlichkeit die kalte Schulter

"Vergangenen Freitag haben sich zehn Fans mit einem Megafon in unakzeptabler Art und Weise gegen einen britischen Fahrer gewandt", beschrieb Padreras die Situation aus seiner Sicht. Und weiter: "Sofort haben wir zwei von denen rausgeschmissen, haben die Tribüne gegenüber der McLaren-Box geräumt und haben Maßnahmen für den Samstag ergriffen, wo wir auch die Boxenterrasse über ihnen schlossen. Das Problem war dann erledigt."#w1#

Der spanische Streckenchef hält die entbrannte Rassismusdiskussion für völlig überzogen und aus dem Ruder gelaufen. Er kämpft um das Ansehen seines Circuit de Catalunya: "In einigen Fällen ist das Verhalten dieser zehn bis 15 Leute völlig aus dem Zusammenhang gerissen worden." Die FIA fordert vom Streckenbetreiber nun einen umfassenden Maßnahmenkatalog, der darlegen soll, wie man solche Übergriffe in Zukunft verhindern will.

Padreras stellt klar: "Wir sind gegen jede Art von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, auch wenn sie von noch so wenigen Personen ausgeht, und wir lassen nicht zu, dass sich so etwas in Zukunft wiederholt." In Großbritannien wird nach wie vor heftig über den Vorfall diskutiert. Der englische Sportminister Gerry Sutcliffe stellte völlig zurecht die Frage: "Wie um alles in der Welt konnten so gekleidete Leute überhaupt Zutritt zur Strecke bekommen?"

Lewis Hamilton war am Freitag im Rahmen von Testfahrten auf der Strecke in Barcelona in Sprechchören von Fans verhöhnt und rassistisch beleidigt worden. Einige Fans trugen T-Shirts und Plakate mit Hassparolen gegen den britischen Formel-1-Shootingstar.