• 23.03.2005 12:50

  • von Marco Helgert

BAR-Honda wegen Ferrari-Testarbeit unbesorgt

Ferraris Testpraxis stößt auch beim BAR-Honda-Team auf Widerstand, doch ein weiterer Ferrari-Titel wäre vollkommen wertlos

(Motorsport-Total.com) - Am Rande des Malaysia-Grand-Prix gewann der Streit über eine Testbeschränkung und die anhaltende Verweigerung von Ferrari wieder an Fahrt. Ferrari wurde von acht Teams, Peter Sauber schloss sich der Initiative nicht an, erneut aufgefordert, die Testpraxis zu überdenken. Denn während diese Teams ihre Anzahl an Testtagen beschränkt haben, scheint es bei Ferrari keinerlei Einschränkungen zu geben.

Titel-Bild zur News: BAR-Honda-Teamchef Nick Fry

BAR-Honda-Teamchef Nick Fry: "Es gibt keine Informationsteilung"

Rennleiter Jean Todt aber stellte bereits klar, dass auch ein mehrmaliges Erinnern an die momentane Situation nichts ändern wird. Ferrari wird die Testfahrten so fortsetzen, wie sie begannen. Für BAR-Honda-Teamchef Nick Fry ist dies zwar nicht nachvollziehbar, aber Ferrari stelle sich damit selbst und bewusst in das Abseits.#w1#

"Ferraris Entscheidung, einen eigenen Weg bei den Tests einzuschlagen, offenbart eine schamlose Geringschätzung für den Rest von uns und gibt ihnen zweifelsohne einen Vorteil", erklärte Fry dem 'Daily Telegraph'. "Sie haben ihr neues Auto Tag für Tag auf privaten Teststrecken getestet. Nun setzen sie Schumacher und Barrichello hinein, um eine Meinung über die Entwicklungen an Motor, Chassis und Reifen zu bekommen."

Ferrari argumentiert, man sei das einzige Top-Team auf Bridgestone-Reifen. Um mit der Reifenentwicklung Schritt zu halten, müsse man mehr testen als die Michelin-Teams, die allesamt mehr Daten generieren könnten. Zwar fahren auch die Teams Jordan und Minardi mit japanischen Pneus, doch den beiden kleinsten Teams der Formel 1 fehlt das nötige Geld für intensive Testfahrten.

"Das ist für sie so, als ob man einem Bullen einen roten Fetzen vor die Nase hält, sie behaupten, sie wären ein Sonderfall, weil sie das einzige Top-Team sind, das Bridgestone-Reifen verwendet", so Fry weiter. "Im Endeffekt haben sie dadurch einen maßgeschneiderten Reifen, während die anderen auf Michelins fahren. Und da gibt es keine Informationsteilung, wie Ferrari es vermutet, denn wir sind Gegner." Sollte Ferraris Testarbeit einen durchschlagenden Erfolg bringen, so wäre ein Erfolg nach Frys Worten nutzlos. "Wenn Michael Schumacher einen weiteren Titel erringt, dann ist dieser wertlos."