BAR-Honda: Vorbereitungen auf die Formel-1-Rückkehr
Das BAR-Honda-Team nutzte in Le Castellet die letzte Testgelegenheit vor der Formel-1-Rückkehr am Nürburgring intensiv
(Motorsport-Total.com) - Erst beim Europa-Grand-Prix auf dem Nürburgring wird das BAR-Honda-Team wieder in das Formel-1-Geschehen eingreifen können. Die Testfahrten in dieser Woche ließ man dennoch nicht aus, wohl aber den zweiten Testtag in Le Castellet. Eine weitere Vorbereitung auf Monaco, wo man bekanntermaßen nicht fahren darf, hätte keinen Sinn ergeben.

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Button hatte wegen Getriebeproblemen "nicht den besten Testtag"
Dennoch war man an den übrigen zwei Tagen überaus fleißig. Die vier eingesetzten Piloten fuhren zusammen 2.218 Kilometer oder 532 Runden - wenn auch auf verschiedenen Layouts. Am ersten Testtag arbeitete Anthony Davidson an der Aerodynamik, musste den Tag nach Elektrikproblemen aber vorzeitig beenden. Testfahrerkollege Enrique Bernoldi spulte unterdessen ein Reifenprogramm ab.#w1#
Am Schlusstag fuhren die Stammpiloten des Teams. Jenson Button nahm dabei die von Davidson begonnen Aerodynamiktests wieder auf, geriet wegen einiger Getriebeprobleme aber ins Hintertreffen. Takuma Sato widmete sich unterdessen den Reifen für den Kanada-Grand-Prix. Am Vormittag stand er wegen eines Hydraulikproblems aber einige Zeit in der Box.
"Wir haben die meisten Dinge, die wir testen wollten, auch abgearbeitet, aber es war dennoch nicht der beste Tag, denn wir hatten einige Getriebeprobleme", gestand Button. "Aber es war nichts, was wir nicht lösen konnten. Die Arbeit für die Reifen wurde mit dem zweiten Auto erledigt, so konnten wir uns hauptsächlich auf die Aerodynamik konzentrieren. Alles, was wir getestet haben, scheint gut zu funktionieren. Wir wissen also, in welche Richtung wir gehen."
"Es war ein wichtiger Test für uns, denn es war die einzige Gelegenheit in den nächsten drei Wochen und vor dem Rennen am Nürburgring zu fahren", so Sato. "Jeder im Testteam hat in dieser Woche hart gearbeitet, daher ist es schön, am Schlusstag ganz oben auf der Zeitenliste zu stehen. Es war ein aufregender Tag, denn wir durften zwei Streckenlayouts erleben."
Der Japaner absolvierte dabei ein Reifenprogramm für Michelin: "Ich bin während des Reifenprogramms vom Morgen viele Kilometer gefahren, und wir haben mit dem Setup des Autos auf der kürzeren Streckenvariante gute Fortschritte gemacht. Es war also ein erfolgreicher Tag. Nach der harten Arbeit von allen freuen wir uns auf den Europa-Grand-Prix, um stärker und schneller wieder zu den Rennen zurückzukehren."
Anthony Davidson fuhr am Mittwoch und begann jene Aerodynamiktests, die von Button am Freitag fortgesetzt wurden. "Ich bin am Mittwoch hauptsächlich Aerodynamikentwicklungen gefahren", erklärte der Engländer. "Das Auto fühlte sich mit den neuen Teilen gut an und ich bin zufrieden, dass wir weiterhin eine schnelle Entwicklungsarbeit vorweisen können."
"Meine Priorität bei diesem Test war ein Programm hinsichtlich der Reifenflanken, um die Performance auf Long-Runs zu gewährleisten", erklärte Bernoldi. "Wir probierten außerdem neue Bremsbelüftungsschächte aus, die die Balance des Autos verbesserten. Die Rundenzeiten waren schnell und konstant. Wir konnten viele Informationen sammeln, daher war dieser Test für mich sehr positiv."
"Trotz sehr ungünstiger Streckenkonfigurationen konnten wir alle vier geplanten Programme mit viel versprechenden Ergebnissen beenden. Entwicklungslösungen für die Grands Prix von Europa und Kanada haben sich als erfolgreich entpuppt", erklärte Chef-Testingenieur Mark Ellis. "Wir wollen an der Spitze in die Rennen zurückkehren. Die Entwicklungsgeschwindigkeit geht ununterbrochen weiter und belegt die Stärke des gesamten Teams."
Und Shuhei Nakamoto, der Chefingenieur von 'Honda Racing Development' schloss ab: "Wir hatten einen weiteren produktiven Test hinsichtlich des Motors. Ich kann es kaum noch erwarten, wieder zu einem Rennen zu fahren."

