• 12.07.2003 10:14

  • von Marcus Kollmann

BAR-Honda rundum mit Mammuttestprogramm zufrieden

Nach 696 Runden und ausführlichen Reifen-, Motoren- und Aerodynamiktests zieht das Team ein sehr positives Fazit

(Motorsport-Total.com) - Von der letzten Gelegenheit, noch einmal vor der sechswöchigen Testpause ausführlich alle zwischenzeitlich entwickelten Verbesserungen auf der Chassis-, Motoren- und Reifenseite zu testen, machte auch das BAR-Honda-Team in dieser Woche intensiven Gebrauch. Drei Tage lang testete man mit drei Autos pro Tag in Barcelona und insgesamt kamen dabei vier Fahrer zum Einsatz.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Button beurteilte die Testfahrten als gut und konstruktiv

Am ersten Testtag steuerten Jenson Button, Ersatzfahrer Takuma Sato und Testfahrer Anthony Davidson die BAR-Honda 005s. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit lag auf einem Reifentest für Bridgestone und einer ersten Beurteilung des in Silverstone zum Einsatz kommenden neuen Aerodynamikpaketes. Trotz des Regens, erwischte Jenson Button mit 90 Runden und einer Zeit von 1:18.940 Minuten, womit er Viertschnellster im Tagesklassement wurde, einen guten Start. Takuma Sato konnte 75 Runden fahren und brachte es auf eine persönliche Bestzeit von 1:19.186 Minuten, während Anthony Davidson sage und schreibe 114 Runden mit einer persönlichen Rundenzeit von 1:20.525 Minuten drehte.

Am zweiten Testtag stieß dann Jacques Villeneuve hinzu und setzte die Entwicklungsarbeit, welche sich vornehmlich um das neue Aerodynamikpaket drehte, fort. Der Kanadier absolvierte insgesamt 40 Runden, die schnellste davon in 1:19.997 Minuten. Jenson Button widmete sich derweil dem Test verschiedener Reifenmischungen und spulte 93 Umläufe ab, den schnellsten davon in 1:19.499 Minuten. Ersatzfahrer Takuma Sato konzentrierte sich auf Arbeiten an der Aufhängung und brachte es auf 50 Runden und eine Rundenzeit von 1:19.289 Minuten.

Am dritten und letzten Testtag übernahm dann Anthony Davidson an der Seite von Jacques Villeneuve und Takuma Sato ein Cockpit. Alle drei Fahrer führten intensiv Reifentests durch und prüften Hondas neueste Motorenspezifikation. Am Ende des Tages standen für Villeneuve 71 Runden und eine Zeit von 1:19.004 Minuten zu Buche. Takuma Sato brachte es auf 70 Umläufe und eine persönliche Bestzeit von 1:17.901 Minuten. Anthony Davidson kam trotz Rippenverletzung auf 93 Runden. Seine schnellste Runde betrug laut Teamangaben 1:20.420 Minuten.

Im Anschluss an die ausführlichen Versuchsfahrten, gaben dann alle Fahrer eine Beurteilung über den Verlauf ihres Einsatzes ab.

Jenson Button: "Aus meiner Sicht war das ein guter Test. Wir haben einige neue Teile ausprobiert die sich für mich wie ein guter Schritt nach vorne anfühlten. Es ist schön, Fortschritte zu machen und die Neuentwicklungen funktionieren zu sehen. Außerdem haben wir sehr umfangreich Reifen getestet und einige neue und nützliche Informationen dabei gewonnen. Daneben haben wir die übliche Abstimmungsarbeit durchgeführt. Wenngleich es ein paar Probleme mit dem Getriebe und der Kupplung gab, so war es insgesamt doch ein sehr guter und konstruktiver Test."

Jacques Villeneuve: "Wir haben in Barcelona einen sehr guten Test gehabt, obwohl es sehr heiß war. Wir konnten sehr viele Runden fahren und hatten dabei nur wenige Probleme mit der Zuverlässigkeit, weshalb wir uns auf die Abstimmungsarbeit konzentrieren konnten. Die Ergebnisse dieser Arbeit spiegelten sich in den gefahrenen Rundenzeiten wider, weshalb unsere Arbeit hoffentlich nützlich für die nächsten Rennen ist. Das Auto fühlte sich wirklich gut an. Wir haben zusammen mit Honda eine neue Evolution des Motors getestet und ich denke, dass wir diese nächste Woche in Silverstone einsetzen werden. Der neue Motor ist ein positiver Schritt. Während der Saison haben wir bereits einige neue Aerodynamikteile eingesetzt, doch es gab dennoch Bereiche mit denen wir nicht zufrieden waren, doch das hier getestete neue Aerodynamikpaket hat sich als sehr positiv erwiesen. Wir haben das Meiste, was wir für diesen Test geplant hatten, erreicht, und das ist gut. Jetzt hoffen wir, dass wir in Silverstone konkurrenzfähiger sein werden und ich freue mich schon auf das Rennen."

Anthony Davidson: "Für mich war der Test auf Grund meiner Rippenverletzung schwierig, denn nur für 10 Runden lange Runs war es erträglich. Ich bin aber mit einem guten Setup unterwegs gewesen und war von den Rundenzeiten her auf neuen Reifen ziemlich gut und auf den alten Reifen noch recht okay unterwegs. Wir haben eine Menge Reifentests und Motorentests durchgeführt und im Regen lief der Test eines neuen Reifentyps auch gut. Der letzte Testtag war nach 90 absolvierten Runden und der guten Standfestigkeit des Motors sehr zufrieden stellend."

Takuma Sato: "Unglücklicherweise haben wir gleich zu Testbeginn einige Problem gehabt, weshalb wir nicht so viele Runden fahren konnten. Allerdings haben wir einige positive Ergebnisse beim Testen der neuen Motorenspezifikation mit Honda festgestellt. Insgesamt denke ich, dass wir alles erreicht haben, was wir erreichen wollten, und ich bin glücklich darüber."

Shuhei Nakamoto, Technikdirektor von Honda Racing Development: "Mit drei Autos und vier Fahrern zum ersten Mal im Einsatz, ist dies ein guter Test für uns gewesen. Wir konnten jede Menge an Kilometern abspulen und uns durch umfangreiches Testprogramm arbeiten, dessen Sinn darin bestand unsere Ergebnisse in der restlichen Saison zu verbessern."