• 26.06.2004 10:38

  • von Marco Helgert

BAR-Honda: Problematische Testfahrten

BAR-Honda trotzte der Hitze in Jerez, doch kleinere Probleme am Motor und Getriebe trübten den Gesamteindruck der Testfahrten

(Motorsport-Total.com) - Die dieswöchigen Testfahrten in Spanien waren für alle Formel-1-Teams besonders wichtig. Durch die beiden Überseerennen in Nordamerika, die direkt aufeinander folgten, mussten sie zwei Rennen bestreiten, ohne weitere Versuchsfahrten zu unternehmen. Hinzu kommt, dass auch die kommenden Rennen in Frankreich und Großbritannien innerhalb einer Woche stattfinden werden. Die Vorbereitung stand daher im Mittelpunkt der Testarbeit.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Auch Jenson Button blieb nicht von Prolemen verschont

Für das BAR-Honda-Team waren die Tests auch eine Gelegenheit, Verbesserungen zu testen, um möglichst schnell Boden auf Ferrari gutzumachen. Bisher konnten Jenson Button und Takuma Sato sieben Podestplätze in dieser Saison erreichen, doch auf einen Sieg wartet die Equipe noch. Zusammen mit den Stammpiloten versuchte auch Testfahrer Anthony Davidson die Leistungsfähigkeit des BAR-Honda 006 zu verbessern.#w1#

Am Mittwoch nahmen Sato und Davidson in Jerez die Arbeit auf, wurden beide aber von Problemen an der Kraftübertragung am Fahren gehindert. Am Donnerstag stieß auch Button hinzu, er übernahm das Auto von Davidson und fuhr Tests mit verschiedenen Ballastgewichten. Sato widmete sich unterdessen den Michelin-Reifen.

Piloten litten in Jerez unter der drückenden Hitze

Am Freitag waren die Briten Button und Davidson dann unter sich. Beide fuhren fast ausschließlich Reifentests, ein Motorwechsel kostete Button jedoch ein wenig Zeit. Insgesamt konnte BAR-Honda an drei Tagen fast 1.800 Kilometer fahren, nur Sauber fuhr in dieser Woche weniger. Testspitzenreiter McLaren-Mercedes konnte mehr als 3.000 Kilometer zurücklegen.

"Wir haben bei den Tests in Jerez zwei Programme verfolgt", so Button. "Eines zielte auf die Aerodynamik ab, das andere auf die Reifen. Das Reifenprogramm verlief gut und wir haben unsere Auswahl für Magny-Cours getroffen. An den drei Tagen war es extrem heiß, im Auto war es noch heißer. Longruns waren für uns Fahrer also sehr schwierig. Es war schade, dass unsere Arbeit durch kleinere Probleme gestoppt wurde, dennoch konnte ich am letzten Tag die schnellste Zeit setzen. Nun freue ich mich auf das nächste Wochenende in Magny-Cours."

"Nach den dicht aufeinander folgenden Rennen war dieser Test sehr wichtig für uns", erklärte Takuma Sato. "Wir haben Reifen für Magny-Cours und Silverstone getestet und sind mit den interessanten Ergebnissen sehr zufrieden. Das heiße Wetter sorgte für schwierige Testbedingungen, und leider hatten wir an beiden Tagen Getriebeprobleme. Ich konnte am Morgen des zweiten Tages dennoch 79 Runden drehen und fast 80 Prozent des geplanten Reifenprogramms abspulen. Unsere Reifenwahl für den nächsten Grand Prix sollte uns zuversichtlich stimmen, und nach Indy fühle ich mich im Auto sehr wohl."

Trotz der Probleme: BAR-Honda verspürt Rückenwind

Auch Testfahrer Anthony Davidson kämpfte mit den Bedingungen. "Abgesehen vom unglaublich heißen Wetter hatten wir einen positiven Test des neuen Aerodynamikpakets. Wir haben definitiv einen Schritt nach vorne gemacht. Das ist sehr ermutigend und insgesamt haben wir wichtige Arbeiten erledigt. Das Team hat bei diesen schwierigen und heißen Bedingungen extrem hart gearbeitet und wir haben einen überzeugenden Test abgeliefert."

"Das war ein anstrengender Test bei sehr heißen Bedingungen", erklärte auch der Testteammanager des Teams, Andrew Alsworth. "Wir konnten die Hauptaspekte des Tests abarbeiten, auch wenn wir an den drei Tagen kleinere Zuverlässigkeitsprobleme hatten. Das Auto war jedoch konstant schnell." Auch Shuhei Nakamoto, Chefingenieur bei Honda Racing Development, zeigte sich zufrieden. "Wir konnten viele wichtige Daten für die weiteren Entwicklungen in der Saison sammeln", so der Japaner. "Das Motorproblem am letzten Tag werden wir noch untersuchen."