• 05.02.2005 10:39

  • von Marco Helgert

BAR-Honda: Hoffen auf weitere Verbesserungen

Im BAR-Honda-Team macht sich Ernüchterung breit - der Honda-Motor ist noch nicht standfest genug und dem Boliden mangelt es an Abtrieb

(Motorsport-Total.com) - Die Zielsetzung bei BAR-Honda für die Saison 2005 war niemals deutlicher: Man wolle in der kommenden Saison ein ernsthaftes Wörtchen um Siege mitreden. Inwieweit Testfahrten einen Aufschluss darüber geben, wo man im Vergleich zur direkten Konkurrenz steht, sei einmal vernachlässigt. Bei BAR-Honda ist die Stimmung auch ohne die Gegner derzeit leicht getrübt.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson und Takuma Sato

Momentan läuft im BAR-Honda-Team noch nicht alles planmäßig

Zum einen macht das Honda-Triebwerk nur wenige Wochen vor dem Saisonstart in Melbourne keinen überaus zuverlässigen Eindruck. Aus diesem Grund wurden in Valencia die Drehzahlen wohl auch künstlich gedrosselt. Zwar half dies dem Motor, superschnelle Rundenzeiten waren so aber kaum möglich. Dennoch zerriss es am Freitag den Motor im Heck des Autos von Enrique Bernoldi - der fünfte Motorschaden seit der Streckenpremiere des BAR-Honda 007.#w1#

Doch damit sind die Probleme des Teams lange noch nicht umfassend dargelegt. Der Bolide entwickle zu wenig Abtrieb, gerade aerodynamisch gäbe es noch einige Schwachstellen am Auto. "Bisher war das Auto zuverlässig und ich hatte keine Probleme, auch nicht mit der Balance des Autos. Das Handling ist auch in Ordnung", relativierte Takuma Sato gegenüber 'Autosport', fügte aber hinzu: "Einige der anderen Autos sind schneller."

"Ich weiß, wir haben ein Drehzahllimit mit dem Motor, und aus den verfügbaren Reifen konnten wir noch nicht das Beste machen, aber es ist schon wahr, uns fehlt Grip", so der Japaner weiter. "Wir haben viel weniger Abtrieb, als wir gehofft hatten." Getrübt wird die Stimmung im Team auch durch die Leistungen der direkten Konkurrenz. Kimi Räikkönen zauberte im McLaren-Mercedes MP4-20 eine Fabelzeit auf die Bahn, die Renault R25 überzeugten mit überaus schnellen und gleichmäßigen Runden im Renntrimm.

"Als ich die Zeit von Renault sah, klappte mir der Kiefer herunter, als ich die Zeit von McLaren sah, klappte er noch weiter herunter", so Sato. Doch die Stimmung soll sich wieder heben. Ein neues Aerodynamikpaket soll Mitte Februar erstmals probiert werden, auch neue Motorenteile stehen bald zu Verfügung und sollen gerade die Zuverlässigkeit wieder verbessern.

Dies ist auch dringend nötig, denn die 1.300 Kilometer, die ein Motor halten muss, wenn er zwei Rennwochenenden überdauern will, hat Honda bisher nicht geschafft. "Dieses Ziel haben wir noch nicht erreicht", so Hondas Ingenieursdirektor Shuhei Nakamoto. "Wir warten auf die neuen Teile, und wir hoffen, dass sie in der nächsten Woche in Jerez bereit sein werden. Dann werden wir sehen, wie wir die Longruns schaffen."