• 01.08.2003 17:28

  • von Marcus Kollmann

BAR-Honda: Button 12. - Villeneuve mit Dreher

Einmal mehr verlief der Start in das Rennwochenende für beide Piloten unterschiedlich - Team für den Rennsonntag zuversichtlich

(Motorsport-Total.com) - Mit den Plätzen 7 (Button) und 12 (Villeneuve) nährten die BAR-Honda-Piloten heute im 1. Freien Training die Hoffnung, dass man auch am Rennsonntag gut unterwegs sein und weitere Punkte möglich sein sollten.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve im BAR005

Fuhr einfach etwas zu schnell in die erste Kurve: Villeneuve

Nach dem Einzelzeitfahren am Freitag sah das Gesamtbild dann jedoch etwas aus. Jenson Buttons schnelle Runde von 1:15.754 Minuten, 1.327 Sekunden langsamer als die Tagesbestzeit, bescherte dem Briten Platz 12, womit man angesichts der nicht viel besseren Performance der Ferraris zufrieden sein durfte.

Weniger erfreulich verlief die Freitagsqualifikation für Jacques Villeneuve. Der Kanadier wurde in der Kurve direkt nach Start- und Ziel vom Heck seines BAR 005 überholt und drehte sich bei hohem Tempo. Die schnelle Runde war damit ruiniert und der 32-Jährige kehrte umgehend an die Box zurück. Dass er am Ende auf Platz 19 und nicht Platz 20 landete, verdankte er dem Umstand, dass Neo-Minardi-Pilot Nicolas Kiesa auf dem Weg zu seiner schnellen Runde ausgangs der Boxengasse stehen blieb.

"Für mich war das eine vernünftige Runde", war Jenson Button nach der Freitagsqualifikation mit seiner Leistung zufrieden. "Ich hatte im ersten Bereich des Stadiums - der Links-Haarnadelkurve - etwas zu viel Übersteuern und verlor dort etwas an Zeit. Heute konnte ich aber nicht mehr herausholen, weshalb ich hoffe, dass wir uns morgen verbessern können."

Der Brite weiter: "Verglichen mit den Ferrari sind wir nur drei Zehntel hinter Michael, doch der Abstand zwischen uns und den Williams ist einiges größer. Wer weiß schon warum? Viele Leute haben einen Reifen benutzt der gut für die Qualifikation sein mag, jedoch nicht unbedingt für das Rennen, weshalb wir abwarten müssen wie sich alles entwickelt", spekuliert Button, dass die großen Zeitenunterschiede mit der Reifenwahl zusammenhingen.

"Ich bin durch die erste Kurve einfach ein wenig zu schnell gefahren, wenngleich es nicht sehr viel schneller war", erläuterte Jacques Villeneuve kurz und knapp den Grund für seinen Dreher.

Der Kanadier weiter: "Nach der Session am Vormittag hatten wir ein paar Veränderungen am Setup vorgenommen und dies hat sich stärker ausgewirkt als ich erwartet hatte. Ich bin einfach seitwärts gerutscht und habe dann das Auto verloren. Bis zu jenem Moment hatte sich das Auto aber gut angefühlt, doch plötzlich kam das Heck etwas herum, wenngleich nicht viel. Das hat mich einfach überrascht und passierte sehr langsam. Ich denke aber, dass wir eine gute Fahrzeugbalance haben und das Auto war heute Morgen auch auf alten Reifen gut. Es ist besser dieses Problem heute gehabt zu haben als morgen, doch wir müssen noch viel arbeiten, um ein gutes Ergebnis in der entscheidenden Qualifikation zu erzielen."

David Richards, Teamchef: "Wir dürfen sehr zufrieden darüber sein, dass wir mit wenig Benzin weniger als vier Zehntelsekunden hinter dem Team liegen welches wir als Maßstab haben, welches die gleichen Reifen benutzt. Das ist ein klarer Hinweis für die Fortschritte die wir in den letzten Monaten gemacht haben. Der positive Aspekt an Hockenheim ist, dass das Überholen hier leichter als auf anderen Strecken möglich ist, weshalb sich unsere Konzentration auf ein gutes Rennsetup am Sonntag auszahlen sollte."

Geoffrey Willis, Technischer Direktor: "Das Freie Training verlief heute nach Plan und wir konnten ein gutes Setup auf alten Reifen für beide Autos finden. Das Silverstone-Aerodynamikpaket und die letzte Motorenausbaustufe funktionieren sehr gut. Angesichts unseres guten Topspeeds und der Überholmöglichkeiten auf dieser Strecke, sollten wir ein gutes Rennen haben können. Jenson hatte einen exzellenten Qualifikationsversuch. Obwohl er nur Zwölfter ist, sind wir mit unserer Geschwindigkeit im Vergleich zu Ferrari glücklich. Jacques hatte etwas zu viel Vertrauen in seine Fahrzeugabstimmung und wollte mit zu hoher Geschwindigkeit durch die erste Kurve, was in einem Dreher resultierte und den Abbruch seiner Runde zur Folge hatte. Morgen werden wir uns darauf konzentrieren den optimalen Kompromiss zwischen Qualifikations- und Rennabstimmung zu finden."

Shuhei Nakamoto, Technikdirektor, Honda Racing Development: "Die Rundenzeiten liegen heute sehr eng beieinander und das hat uns eine sehr interessante Qualifikation beschert. Unsere beiden Fahrer haben heute hart gepusht, doch erst morgen zählt es. Es wird ganz sicher interessant werden, denn Jacques muss als Zweiter auf die Strecke und Jenson wird erst später seine Runde fahren müssen."