BAR-Honda-Anhörung findet morgen in Paris statt

Morgen muss sich BAR-Honda gegenüber der FIA für den in Imola entdeckten zweiten Tank rechtfertigen - Urteil am Donnerstag

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Welt blickt morgen geschlossen nach Paris, wenn vor dem Berufungsgericht der FIA der Fall BAR-Honda angehört wird. Auslöser des zuletzt in den Medien heiß gekochten Skandals war ein in Imola entdeckter Zusatztank im Auto von Jenson Button. Der Brite durfte zwar zunächst seinen dritten Platz behalten, morgen wird das Urteil der Rennleitung vor Ort aber neu überdacht.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Am Donnerstag erfährt BAR-Honda, ob man mit Konsequenzen rechnen muss

Große Bedeutung kommt der Anhörung insofern zu, als FIA-Präsident Max Mosley vor Saisonbeginn deutlich gemacht hat, dass er keinen vorsätzlichen Betrug in der Formel 1 duldet. Dabei nahm er sogar die brisanten Worte eines möglichen WM-Ausschlusses in den Mund - freilich ohne zu wissen, welche Folgen dies Monate später haben könnte. In Fachkreisen wird eine solch drastische Maßnahme als unwahrscheinlich erachtet, eine nachträgliche Disqualifikation vom Grand Prix von San Marino gilt aber als durchaus denkbar.#w1#

Staranwalt vertritt BAR-Honda vor dem Berufungsgericht

BAR-Honda hat für die morgige Anhörung laut 'Times' einen britischen Staranwalt verpflichtet, schließlich geht es nicht zuletzt um das Ansehen der beiden Teameigentümer British American Tobacco und Honda. Aller Voraussicht nach wird die Argumentation auf jenen Daten beruhen, die BAR-Honda schon in Imola der Rennleitung präsentiert hat. Damit will man beweisen, dass Buttons Auto zu keinem Zeitpunkt im Rennen unter dem vorgeschriebenen Mindestgewicht von 600 Kilogramm lag.

Bei der Wägung unmittelbar nach dem Grand Prix von San Marino wurde Buttons Auto auf einen Verdacht hin bekanntlich zweimal überprüft - einmal mit und einmal ohne Benzin. Die Wägung ohne Benzin ergab lediglich 594,6 Kilogramm. Dennoch wurde das provisorische Resultat nach einer sechsstündigen Untersuchung bestätigt, ehe die FIA tags darauf einen Protest ankündigte. Offenbar wittert der Automobilweltverband bei BAR-Honda einen handfesten Betrugsskandal.

Der Rennstall aus Brackley blickt der Anhörung in Paris ungeachtet dessen zuversichtlich entgegen: "Wir würden niemals absichtlich gegen die Regeln verstoßen", erklärte Teamchef Nick Fry der 'Times'. "Wir verwenden ein System, das unserer Meinung nach legal ist, und die Rennleitung hat uns diesbezüglich in Imola Recht gegeben. Ich bin sicher, dass das Gericht unsere Argumente anhören und feststellen wird, dass wir die Regeln der Formel 1 eingehalten haben."

Nur Button betroffen, Sato hingegen nicht

Die Urteilsverkündung findet übrigens erst am Donnerstag statt, wenn das Rennteam von BAR-Honda bereits in Barcelona ist. Sollte Buttons dritter Platz bestätigt und sein Auto nachträglich für legal erklärt werden, geht es weiter wie bisher; eine nachträgliche Disqualifikation hätte lediglich auf die Startreihenfolge im ersten Qualifying Einfluss. Interessant an der gesamten Angelegenheit ist, dass sich alles nur um Buttons 007 dreht, während bei Takuma Sato anscheinend alles in Ordnung gewesen ist.

Indes verdichten sich Gerüchte, wonach ein ehemaliger Mitarbeiter von BAR-Honda das Team verpetzt haben könnte - gegen eine Prämie von einer Million Dollar, die seit einigen Jahren für entscheidende Hinweise in Betrugsfällen von der FIA ausgeschrieben ist. Besonders wilde Spekulationen besagen sogar, dass Ex-Teamchef David Richards seinen früheren Arbeitgeber verraten haben könnte, doch aus Richards' Umfeld wurde dies prompt dementiert.

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